Suchtprävention „Alkohol“

Im Rah­men des schul­in­ter­nen Prä­ven­ti­ons­kon­zep­tes wur­de in die­ser Schul­wo­che von den Klas­sen­leh­rern der 8. Klas­sen vier Tage lang die ers­ten bei­den Stun­den zum The­ma „Sucht“ mit dem Schwer­punkt auf „Alko­hol“ gestal­tet. Die Mit­glie­der des Prä­ven­ti­ons­teams haben dazu in Koope­ra­ti­on mit einer loka­len Bera­tungs­stel­le metho­di­sche Bau­stei­ne ent­wi­ckelt, die in ihrer Abfol­ge erst­ma­lig zum Ein­satz kamen. Die Bau­stei­ne konn­te man ent­we­der 1:1 umset­zen oder auch etwas Eige­nes machen. Da mir per­sön­lich die­ses The­ma sehr wich­tig ist und ich ja auch schon über zehn Jah­re Erfah­rung in der Jugend­ar­beit habe, koche ich bei sowas immer ger­ne mein eige­nes Süpp­chen. Ich bin dazu fol­gen­der­ma­ßen vor­ge­gan­gen und habe sehr vie­le Ideen aus die­ser Arbeits­hil­fe der Fach­stel­le für Sucht­prä­ven­ti­on (VIVID) aus Öster­reich über­nom­men, die alles Wesent­li­che prä­gnant und pra­xis­ori­en­tiert zusam­men­fasst – habe natür­lich aber auch ideen­mä­ßig sehr viel im vor­be­rei­te­ten Mate­ri­al unse­res Prä­ven­ti­ons­teams gewildert.

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Seminarfach – ein Projekt

Vor­ges­tern Abend war es so weit. „Mein“ Semi­nar­fach prä­sen­tier­te Gedan­ken rund um ihr Erle­ben von Schu­le und rund um ihre Gedan­ken zur Zukunft von Ler­nen und Bil­dung. Eines vor­weg: Kon­kre­te Aus­schnit­te und Pro­duk­te die­ses Abends wer­den hier erst zu sehen sein, wenn wir uns als Grup­pe dar­über ver­stän­digt haben, was wir in wel­cher Form öffent­lich zei­gen wol­len – hier­zu sind auch Drit­te zu befra­gen, die z.B. gefilmt wor­den sind.

Hier gibt es die Geschich­te des Pro­jek­tes zu lesen, eine Geschich­te, deren Autor anfangs ich, zum Ende hin jedoch mehr und mehr die Schü­le­rin­nen waren. In der Rück­schau wird mir immer kla­rer und kla­rer, dass die­ser Abend bei­lei­be kein Spie­gel mei­nes Unter­richts gewe­sen ist, son­dern weit mehr. Ich möch­te es indi­vi­dua­li­sier­te Trans­for­ma­ti­on von Inhal­ten, Kon­zep­ten nen­nen, oder – um mit einem Begriff von Jean-Pol Mar­tin zu spre­chen –  um kom­pri­mier­te, zeit­na­he Emer­genz, wie sie einem Leh­rer ganz sel­ten oder eben erst sehr viel spä­ter wider­fährt. Die Geschich­te ist für mich auch ein Beleg für Mechanismen,wie sie in Schu­le nun­mal wir­ken und man sie aus­hal­ten ler­nen kön­nen muss. Wei­ter­le­sen soll­te nur, wer Geschich­ten mag. Alle ande­ren kön­nen direkt an das Ende des Arti­kels (4. Semes­ter), zu dem eigent­li­chen Pro­jekt springen.

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Neue Unterrichtsmethoden und Vermarktung

Ich stel­le in letz­ter Zeit ver­mehrt fest, dass es eine Rei­he von inno­va­ti­ven und inter­es­san­ten Initia­ti­ven  gibt, die alle­samt das Ziel ver­fol­gen tra­di­tio­nel­len Unter­richt zu erset­zen. Da gibt es dann tol­le eng­li­sche Abkür­zun­gen und noch tol­le­re super­la­ti­ve Aus­sa­gen über Erfol­ge bei den SuS.

Dazu ein­mal eine Hypothese:

Wenn eine Metho­de oder ein Kon­zept erfolg­rei­cher als tra­di­tio­nel­ler Unter­richt ist, so müs­sen es eigent­lich auch die Arbeits­er­geb­nis­se sein, es sei denn, die Moti­va­ti­on der SuS durch die neue Metho­de ist für sich genom­men schon das Unterrichtsziel.

Ich stel­le fest, dass es bei vie­len inno­va­ti­ven Pro­jek­ten zwar vie­le Fotos von glück­li­chen Men­schen und unzäh­li­ge Zita­te noch glück­li­che­res SuS gibt, jedoch sehr sel­ten kon­kre­te, authen­ti­sche Arbeits­er­geb­nis­se – in Deutsch könn­ten das z.B. Schü­ler­tex­te sein, die den Ver­gleich mit Tex­ten aus tra­di­tio­nel­len Unter­richts­for­men stand­hal­ten oder über­tref­fen. Dabei dür­fen dann bei­de Par­tei­en ger­ne ihre „Best-of“-Kiste bemühen.

Ich fra­ge mich, war­um das so ist. Ket­ze­risch könn­te man sagen, dass es  dann eher dar­um geht, prin­zi­pi­ell zu ver­mark­ten und aus­zu­schlach­ten, als dar­um nach­hal­tig zu arbei­ten. Ver­söhn­lich lie­ße sich anfüh­ren, dass sich moder­ne Didak­tik als eine Didak­tik der Lern­we­ge und nicht als eine der Lern­zie­le ver­steht – dar­über und den Sinn sowie Ertrag müss­te man auch noch ein­mal sprechen…

Ich glau­be Pro­jek­ten ohne authen­ti­sche Arbeits­er­geb­nis­se nicht. Viel­leicht bin ich dafür zu traditionell.

Kinder werden nicht an einem Tag geboren – gilt das auch für pädagogische Konzepte?

Ein Kind wird nicht an einem Tag gebo­ren. War­um eigent­lich nicht? Es hat selbst­re­dend bio­lo­gi­sche Grün­de: Es braucht kom­ple­xe Zell­re­ak­tio­nen und Ener­gie, damit ein neu­es Leben ent­steht. Der Kör­per der Frau muss sich lang­sam auf die Ankunft des Kin­des ein­stel­len. Der Fötus muss ver­schie­de­ne Sta­di­en sei­ner evo­lu­tio­nä­ren Ent­wick­lung durch­lau­fen, damit alles an sei­nen ange­stamm­ten Platz gelangt.

Es hat selbst­re­dend auch sozia­le Grün­de: Durch die Schwan­ger­schaft hat das Paar Zeit, sich auf die Ankunft des Kin­des ein­zu­stel­len. Es hat Zeit, sich mit den Ver­än­de­run­gen, die das Kind im Leben mit sich bringt, aus­ein­an­der­zu­set­zen. Es hat Zeit mit dem Kind – jeder auf sei­ne eige­ne Wei­se in Kon­takt – zu tre­ten. So wird das KInd nach und nach zu einem Teil der Fami­lie. Modern aus­ge­drückt: Das Paar erhält Zeit, sich mit dem Kind zu iden­ti­fi­zie­ren, um an sei­ner Ent­wick­lung ger­ne zu partizipieren.

Die Pro­zess der Iden­ti­fi­ka­ti­on ist mei­ner Mei­nung nach wich­tig, da nur so das Kind zu einem Teil des Paa­res wer­den kann – hat die Natur schon schön gemacht. Frau­en und Män­ner, die die Ankunft eines Kin­des über­ra­schend erle­ben, weil sie z.B. die Schwan­ger­schaft ver­leug­nen, tun sich wahr­schein­lich oft schwe­rer in die­sem Punkt.

Päd­ago­gi­sche Kon­zep­te – gleich­wohl wel­cher Art – haben m.E. vie­le Par­al­le­len zu einem her­an­wach­sen­den Fötus. Sie wer­den nach ihrer Geburt schei­tern oder vor sich hin­küm­mern, wenn der Pro­zess ihrer Ent­ste­hung kei­ne Zeit lässt, um Iden­ti­fi­ka­ti­on – eigent­lich eine posi­ti­ve Bezie­hung – auf­zu­bau­en. Päd­ago­gi­sche Kon­zep­te leben von der viel­fäl­ti­gen Par­ti­zi­pa­ti­on der an ihnen betei­lig­ten Men­schen, da sie es sind, die die­ses Kon­zept letzt­lich mit Leben fül­len. Ver­wehrt man die­se Par­ti­zi­pa­ti­on oder zumin­dest das Gefühl der Mög­lich­keit der Par­ti­zi­pa­ti­on, wird auch kei­ne Iden­ti­fi­ka­ti­on ein­set­zen. Dann steht das Kon­zept auf Papier. Es muss aber im Han­deln der es tra­gen­den Men­schen stehen.

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