MME – Moodle Mail Essentials

Aus Mood­le­sys­te­men wer­den vie­le Mails verschickt:

  • Mails bei neu­en Forenbeiträgen
  • Mails nach Benutzerregistrierungen
  • Mails für den Admin nach Backupläufen
  • usw.

Je nach Grö­ße des Mood­le­sys­tems kön­nen das sehr vie­le Mails sein – z.B. wenn der Admin im Nach­rich­ten­fo­rum eine neue Nach­richt schreibt und alle Nut­zer des Sys­tems die­ses Forum abon­niert haben. Oft macht man dabei am Anfang die Erfah­rung, dass ein Teil die­ser Mails nicht ankommt. Dar­an ist sehr oft mit­nich­ten Mood­le schuld. Eini­ge Anbie­ter schie­ben zusätz­lich die Schuld auf Free­mail­diens­te, bei denen die Mails „aus uner­find­li­chen Grün­den“ im Spam­ord­ner lan­den wür­den. Die Grün­de sind in den sel­tens­ten Fäl­len uner­find­lich, son­dern las­sen sich durch eine Ana­ly­se der betref­fen­den Mail sehr leicht ermit­teln. Es gibt also Aspek­te des Mail­pro­blems, die der Mood­lead­min lösen kann und es gibt Aspek­te, die nur der Pro­vi­der zu rich­ten vermag.

Feh­ler 1: Die Adres­se des Moodleadmins

Die E‑Mailadresse des Mood­lead­mins kann nicht belie­big gewählt wer­den, da sie als Absen­der­adres­se für Sys­tem­mails ein­ge­setzt wird. Ein sehr häu­fi­ges Set­up sieht dabei so aus:

Leh­rer Lem­pel möch­te in sei­nem Pri­vat­le­ben nicht von Mood­le­mails beläs­tigt wer­den (obwohl er cli­ent­sei­tig ohne wei­te­res effi­zi­ent fil­tern könn­te). Leh­rer Lem­pel hat ein Paket bei Super­tol­ler­pro­vi­der bestellt, das eine Domain und E‑Mailadressen für die Domain inklu­diert. Unter der Domain läuft Leh­rer Lem­pels pri­va­ter E‑Mailaccount. Leh­rer Lem­pel hat sich extra für die Schü­ler­kom­mu­ni­ka­ti­on einen Gmail-Account zuge­legt. Die­sen trägt er als Admin­adres­se ein.

Das geht schief. Die meis­ten Pro­vi­der über­prü­fen, ob die Absen­der­adres­se einer Mail auch zum ver­sen­den­den E‑Mailserver passt. Dum­mer­wei­se dür­fen nur die Ser­ver von Gmail Mails im Namen von GMail ver­schi­cken. Unser armer Mails­ser­ver bei Super­tol­ler­pro­vi­der darf das nicht.

Fol­ge:

Die Mails wer­den nicht ver­sandt. Im Ide­al­fall akzep­tiert bereits der aus­lie­fern­de Mail­ser­ver von Super­tol­ler­pro­vi­der die Mail nicht, weil er sich für die Domain „gmail.com“ nicht zustän­dig fühlt. Im schlimms­ten Fall ver­schickt die­ser die Mail brav und der emp­fan­ge­ne Mail­ser­ver lehnt die Mail ent­we­der ganz ab oder sor­tiert sie in den Spam­ord­ner, weil der Absen­der offen­sicht­lich gefälscht ist, da der Ser­ver von Super­tol­ler­pro­vi­der kei­ne Berech­ti­gung besitzt, Mail unter der Domain gmail.com zu verschicken.

Abhil­fe:

  1. Einen wei­te­ren Mail­ac­count bei Super­tol­ler­pro­vi­der anle­gen und die­sen nutzen
  2. SMTP-Ser­ver kon­fi­gu­rie­ren (in die­sem Fall den von Gmail – oh, geht ja gar nicht…) und nutzen

Feh­ler 2: Die Noreplyadresse

Hier gilt prin­zi­pi­ell des Glei­che wie für die Admin­adres­se, nur in ver­schärf­ter Form, weil die­se Adres­se bei jedem neu­en Foren­bei­trag genutzt wird.

Feh­ler 3: Jeder muss alles per Mail erhalten

Das Erstaun­li­che ist immer, dass Leh­rer Lem­pel sehr oift von den gan­zen Mails, die er so bekommt, genervt ist, sei­nen SuS aber zumu­tet, jedes „Goil, eh!“ an Foren­bei­trä­gen per Mail zuge­stellt zu wis­sen, indem er SuS zwang­mä­ßig in Foren ein­trägt. Einer­seits erhöht sich dadurch das Mail­auf­kom­men, ande­rer­seits ver­rin­gert sich dadurch die Chan­ce, dass alle Mails ihr Ziel errei­chen, weil vie­le Anbie­ter Limits ein­bau­en: Sie akzep­tie­ren von einem Mail­ser­ver nur z.B. 100 Mails pro Stun­de gleich­zei­tig. Wenn von 500 SuS z.B. 120 eine E‑Mailadresse bei GMX besit­zen und GMX hät­te die­se Limi­tie­rung, wür­den 20 Nut­ze­rin­nen und Nut­zer die Nach­richt aus dem Nach­rich­ten­fo­rum (erst­mal) nicht erhal­ten. Wer einen SMTP-Ser­ver kon­fi­gu­riert hat, bekommt noch wei­te­re Probleme.

Abhil­fe:

  1. Klä­ren Sie Ihre SuS so auf, dass sie ziel­ge­rich­tet eigen­stän­dig abonnieren
  2. Nut­zen Sie die Zusam­men­fas­sung per E‑Mail
  3. Ver­wen­den Sie die Feed­mög­lich­keit von Mood­le wo immer mög­lich (RSS-Feed). Die SuS ler­nen dabei zusätz­lich die Bedie­nung eines Feedreaders

Redu­zie­ren Sie also das Mail­auf­kom­men Ihres Sys­tems! Mails, die gar nicht erst ver­schickt wer­den, kön­nen auch nicht ver­lo­ren gehen.

Feh­ler 4: Anbieterwahl

Damit das Mail­sys­tem von Mood­le zufrie­den­stel­lend funk­tio­niert, muss ein Anbie­ter gewis­se Vor­aus­set­zun­gen erfül­len. Zu den wich­tigs­ten gehört dabei der Zugriff auf eige­ne oder gemie­te­te DNS-Ser­ver. Ein Indiz für das Vor­han­den­sein eines sol­chen bie­tet das fol­gen­de Testverfahren:

  1. Suchen Sie sich eine belie­bi­ge DE-Domain, von der Sie wis­sen, dass Sie bei dem Anbie­ter liegt oder von ihm ver­wal­tet wird.
  2. Las­sen Sie sich auf http://www.denic.de die Whois-Daten die­ser Domain anzeigen.

Unter der Rubrik „Tech‑C“ und „Zone‑C“ muss dort der Name Ihres  anvi­sier­ten Anbie­ters auf­tau­chen. Wenn unter der Rubrik „Tech­ni­sche Daten“ noch zusätz­lich für die Name­ser­ver ein Domain­na­me auf­taucht, den Sie ihrem Pro­vi­der zuord­nen kön­nen, ist das fast noch ein wenig sicherer.

Hin­ter­grund:

Ein Zone‑C kann durch ent­spre­chen­de DNS-Ein­trä­ge dafür sor­gen, dass die Wahr­schein­lich­keit steigt, dass Ihre Mails aus dem Mood­le­sys­tem von ande­ren Anbie­tern akt­zep­tiert wer­den. Wei­ter­hin ist der Ein­trag unter Tech‑C fast ein Garant dafür, dass der Anbie­ter Doma­in­da­ten schnell und unkom­pli­ziert upda­ten kann – z.B. wenn ab jetzt der Schul­lei­ter als Admin‑C für die Domain ein­ge­tra­gen wer­den soll. Auch ist die Wahr­schein­lich­keit gege­ben, dass ein gül­ti­ger RDNS-Ein­trag für den Mail­ser­ver besteht.

Wich­tig:

Wenn Ihr Anbie­ter die­se Ein­trä­ge nicht besitzt, heißt das nicht zwangs­läu­fig, dass die Vor­aus­set­zun­gen für ein ver­nünf­ti­ges Mail­hand­ling für Mood­le nicht gege­ben sind. Es heißt nur, dass Ihr Anbie­ter gewis­se Vor­pro­duk­te von Drit­ten ein­kauft. Je nach Abspra­che zwi­schen Ihrem Anbie­ter und dem Dienst­leis­ter für das Vor­pro­dukt kann ein gleich­wer­ti­ger und gar bes­se­rer Ser­vice erreicht werden.

Umge­kehrt kann auch ein Anbie­ter mit die­sen Ein­trä­gen im Bereich des Mail­hand­lings schlech­te Leis­tun­gen bieten.

Des­we­gen sind die­se Ein­trä­ge ledig­lich ein Indiz für eine gewis­se Qua­li­täts­stu­fe. Je mehr ich als Pro­vi­der selbst regeln kann, des­to schnel­ler kann ich mei­ne Kun­den bedie­nen, da ich nicht auf Drit­te ange­wie­sen bin.

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