Aufgabenformate Zeichensetzung

Ich habe vor eini­ger Zeit mit mei­ner Klas­se mit Hil­fe des Quiz­Script-Frame­works in mei­nem Unter­richt eige­nen Übun­gen zur Recht­schrei­bung erstel­len las­sen. Ich prä­sen­tie­re hier ein­mal einen Ansatz, den ich bemer­kens­wert hal­te und den ich noch nie in Papier­form gese­hen habe – wobei ich ehr­li­cher­wei­se wenig Papier in den letz­ten Jah­ren dazu stu­diert habe. Die Lösung ist nicht ganz leicht, die Auf­ga­ben­stel­lung viel­leicht ein wenig irre­füh­rend – aber man kann sich herantasten.

Auf­ga­be:

Ent­schei­de, ob das Kom­ma in den Sät­zen an der rich­ti­gen oder fal­schen Stel­le steht. Pass auf! Manch­mal ist ein Kom­ma mög­lich aber nicht Pflicht! Kreu­ze dann „mög­lich“ an. Ist der Satz „rich­tig“ kli­cke es ein­fach an. Über­leg ob das Kom­ma auch feh­len darf dann kli­cke „mög­lich“ an!

Ich gehe in den Wald, und ich sehe dort einen Vogel. (rich­tig) (!falsch) (!mög­lich)

Gehen sie bit­te in die de Raum G221, und fra­gen Sie Herrn Riecken! (!rich­tig) (!falsch) (mög­lich)

Das Lied begann, als Stil­le in der Aula ein­kehr­te, und nie­mand mehr flüs­ter­te. (!rich­tig) (falsch) (!mög­lich)

Warum Rechtschreibleistungen nachlassen

Gera­de wur­de bei uns in den 5. Klas­sen ein Ver­gleichs­dik­tat geschrie­ben. Mit den Jah­ren fal­len die­se Dik­ta­te nicht bes­ser aus, obwohl ich mir ein­bil­de, dass die Dik­tat­tex­te selbst immer leich­ter wer­den. Mei­ne begrenz­te Ursa­chen­fo­schung an die­ser Stel­le ent­behrt jed­we­der Wis­sen­schaft­lich­keit, hilft mir aber bei der Auf­recht­erhal­tung mei­nes sub­jek­ti­ven Welt­bil­des. Wo sehe *ich* Ursachen?

1. Schrift­lich­keit – Mündlichkeit

Vor 15 Jah­ren war noch alles gut. Es gab eine geschrie­be­ne Spra­che und es gab eine gespro­che­ne Spra­che. In Brie­fen schrieb man über­wie­gend Schrift­deutsch, sogar auf Urlaubs­kar­ten (gan­ze Sät­ze, gram­ma­ti­sche Sät­ze usw.). Es gab auch schon ein­zel­ne Ansät­ze, das nicht zu tun, z.B. auf Gruß- oder Glück­wunsch­kar­ten. Aber im Gro­ßen und Gan­zen sprang das Relais mit der Auf­nah­me eines Schreib­ge­rä­tes auf den „Schreib­mo­dus“ um, d.h. münd­li­che Spra­che war von der schrift­lich for­mal-sprach­lich klar unterschieden.

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