Kurzer Rant über Elternspott einiger Kolleg*innen

Über Social­Me­dia und ande­re Kanä­le wer­den mir Bei­trä­ge auf das Han­dy gespült. Sie haben im Kern den Tenor:

So ihr Eltern! Jetzt seid end­lich ihr mal dran. Jetzt wisst ihr, mit was wir uns den gan­zen Tag so her­um­pla­gen. Viel­leicht denkt ihr jetzt mal end­lich anders über uns und unse­re Arbeit!

In bin ja in meh­re­ren Rol­len unter­wegs. In der Rol­le als Eltern­teil kommt das bei mir nicht so gut an. Also eigent­lich gar nicht gut.

Und ich bin pri­vi­le­giert. Ich kann momen­tan einen hal­ben Tag im Büro und einen hal­ben im Home­Of­fice arbei­ten – die Arbeit, die Büro erfor­dert, pas­siert im Büro, die ande­re kann ich mir weit­ge­hend frei ein­tei­len. Mei­ne Frau hat noch(!) genug Überstunden.

Es gibt Fami­li­en, da ist der Allein­ver­die­ner in Kurz­ar­beit. Oder der Allein­ver­die­ner ist selbst­stän­dig ohne Auf­trä­ge- und ohne kal­ku­lier­ba­re Aus­sicht auf sol­che. Oder bei­de pre­kär Beschäf­tig­te sind in Kurz­ar­beit. Da hocken Fami­li­en mit Kin­dern ohne Gar­ten in klei­nen Woh­nun­gen. Mit Kin­dern ohne Sport­ver­ein, ohne per­sön­li­chen Kon­takt zu Freun­den usw.. Und dazu dann irgend­wie das Ler­nen auf­recht­erhal­ten. Das ist für uns als pri­vi­le­gier­te Fami­lie schon fordernd.

Wir als Lehr­kräf­te leis­ten viel und auch über die Jah­re immer kom­ple­xe­re Din­ge. Ich glau­be, dass wir uns mit die­ser Art von Humor im öffent­li­chen Raum opti­mier­bar darstellen.