Datenschutz – konkret umgesetzt auf riecken.de

Ich lege Wert auf den Schutz der Daten mei­ner Besu­cher. Ich ver­su­che zudem einen Inter­es­sen­aus­gleich zwi­schen mei­nem Bedürf­nis nach sta­tis­ti­scher Aus­wer­tung der Sei­ten­be­su­che und dem Recht mei­ner Besu­cher auf infor­mel­le Selbst­be­stim­mung zu ermög­li­chen. Das rea­li­sie­re ich z. Zt. durch fol­gen­de kon­kre­te Maßnahmen:

  1. riecken.de ver­wen­det kei­ne Sta­tis­tik­tools von Dritt­an­bie­tern wie z.B. Goog­le Ana­ly­tics. Ein­ge­setzt wird das freie Tool piwik, wel­ches mit einem Plug­in zur Kür­zung der auf­ge­zeich­ne­ten IP-Adres­sen aus­ge­stat­tet ist. Die Ana­ly­se­er­geb­nis­se ste­hen dar­über­hin­aus jedem frei zur Ein­sicht zur Verfügung.
  2. riecken.de ver­wen­det kei­nen Spam­fil­ter, der mit Dritt­an­bie­tern der­art kom­mu­ni­ziert, dass Nut­zer­da­ten wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Zum Ein­satz kommt das Plug­in Anti­s­pam Bee. Die Stan­dard­lö­sung von Word­Press (Akis­met) ist unter Daten­schutz­aspek­ten kri­tisch zu sehen.
  3. riecken.de zwingt Besu­chern kei­ne Kom­men­tar­plug­ins wie z.B. Dis­qus auf, wel­ches Besu­cher­da­ten an Drit­te übermittelt.
  4. riecken.de ver­wen­det kei­ne Face­book­but­tons, die ein Track­ing schon beim rei­nen Sei­ten­be­such ermög­li­chen. Der modi­fi­zier­te Face­book­but­ton dient eher Bewusst­ma­chungs­zwe­cken als dem Bedürf­nis, viel­fäl­tig und bequem auf Face­book ver­linkt zu werden.
  5. riecken.de blen­det kei­ne Wer­bung von Ad-Ser­vern wie z.B. Goo­g­leAd­sen­se ein, unter ande­rem auch wegen sol­cher Vor­fäl­le, die immer wie­der vorkommen.
  6. riecken.de bie­tet sei­ne Diens­te auch via https und damit SSL-ver­schlüs­selt an. Wer z.B. anonym kom­men­tie­ren möch­te, bleibt damit auch auf dem Weg zu riecken.de anonym.
  7. riecken.de nutzt bei Posts auf Social­Me­dia-Platt­for­men jetzt wie­der yourls als eige­nen URL-Shor­te­ner. Die in die­se Diens­te ein­ge­bun­de­nen URL-Shor­te­ner geben zum einen i.d.R. kei­ne Rück­mel­dung dar­über, ob der Link ange­nom­men wur­de und  zum ande­ren ermög­li­chen sie ein erwei­ter­tes Track­ing von Benutzern.
  8. riecken.de ist offen für wei­te­re Vor­schlä­ge von Nut­zern, dem Daten­schutz gerecht zu wer­den, z.B. gibt es Über­le­gun­gen grava­tar even­tu­ell auch nicht mehr zu ver­wen­den (wobei ich den­ke, dass dadurch viel per­sön­li­cher „Touch“ ver­lo­ren gin­ge und die Benut­zer sich ja frei­wil­lig bei grava­tar regis­triert haben, damit ihr Bild neben Bei­trä­gen erscheint).

Der Grund­ge­dan­ke dahin­ter ist, dass ich nicht dar­über bestim­men möch­te, was ein Besu­cher von riecken.de an Daten über sich Drit­ten preis­zu­ge­ben hat, wenn er mei­ne Sei­ten nut­zen möch­te. Riecken.de ist ein vor­aus­set­zungs- bzw. bedin­gungs­lo­ses Angebot.

Aus dem glei­chen Grund ver­wen­de ich auch kei­ne Goog­le- oder Face­boo­kapps auf mei­nem Mobil­ge­rät, son­dern syn­chro­ni­sie­re Kon­takt- und Kalen­der­da­ten aus­schließ­lich über eige­ne Lösun­gen – z.Zt. via tine20 (Acti­ve­Sync). Die Apps las­sen mir kei­ne Wahl, ob ich Adress­bü­cher mit exter­nen Diens­ten syn­cen möch­te oder nicht, sodass ich mich selbst oft in Web­diens­ten vor­fin­de, in denen ich mich gar nicht vor­fin­den will.

Verlorene Links – Teil 3

  1. Hokey schreibt sei­ne ganz eige­nen Gedan­ken zum Zeit-Arti­kel „Wir müs­sen die Welt ret­ten“, der gera­de quer durch alle Social-Media­ka­nä­le getra­gen wird.  Ich habe sei­nen Gedan­ken nichts hin­zu­zu­fü­gen außer der Tat­sa­che, dass ich schon immer für Viel­falt im Leh­rer­kol­le­gi­um war :o)…
  2. Ich bin seit eini­ger Zeit wie­der bei Twit­ter, ertap­pe mich aber dabei, dass mir spon­tan kaum posi­ti­ve Tweets ein­fal­len und nach mei­nem Dafür­hal­ten sich die Edu-Web2.0‑Generation sich immer noch inhalt­lich vor allem selbst ver­stärkt. Gleich­wohl ist es schön, wie­der mit­zu­be­kom­men, wie es dem einen oder der ande­ren geht, da ich ich doch eine gro­ße Wert­schät­zung für vie­le dort emp­fin­de und ein­fach per­sön­lich inter­es­siert bin. Dum­mer­wei­se ist für mich per­sön­lich umge­kehrt Twit­ter über­haupt kein Medi­um, um Befind­lich­kei­ten mit­zu­tei­len… Also weiß ich nicht so recht, was ich dort mache und war­um ich wie­der da bin.
  3. Adre­na­lin ins Blut bekom­me ich bei den Arti­keln von Chris­ti­an Fül­ler. Da ich kei­nen Kaf­fee trin­ke, brau­che ich das ein­fach immer wie­der, um rich­tig wach zu wer­den. Auch Ana­lo­gien zum Drit­ten Reich wer­den dort bemüht. Schon doof, wenn zu bösen Leh­rern auch noch böse Eltern kom­men. Zudem glau­be ich, dass der­ar­ti­ge Arti­kel für das an sich lau­te­re Ziel, was mit ihnen ange­strebt wird, abso­lut kon­tra­pro­duk­tiv sind. Über­zeu­gen müs­sen wir nicht die, die es begrif­fen haben… Die Macht­ver­hält­nis­se snd zur Zeit lei­der nicht wunsch­ge­mäß verteilt.
  4. Pole­mik, wie ich sie mag hin­ge­gen sehr mag, heu­te frisch auf Car­ta. Es geht ein­mal mehr gegen das Leis­tungs­schutz­recht. Nicht alles stimmt – das ist bei Pole­mik halt so.
  5. Eine span­nen­de Dis­kus­si­on um All­ge­mein­bil­dung im hum­boldt­schen Sin­ne läuft zur Zeit auf Drossmann.de. Ent­zün­det hat sich die­ses ech­te Klein­od an der Fra­ge, ob man heu­te in der Schu­le noch Gedich­te aus­wen­dig ler­nen las­sen soll­te. Hät­te ich ehr­li­cher­wei­se ohne Twit­ter nicht mitbekommen.

Bye, bye Twitter!

Ich habe mei­nen Twit­ter­ac­count ges­tern nach wochen­lan­ger Über­le­gung gelöscht. Ich habe die­se Über­le­gun­gen nicht öffent­lich gemacht, aber sie lau­fen im Kern auf einen Gedan­ken hin­aus, den Jean-Pol Mar­tin zumin­dest sinn­ge­mäß ein­mal geäu­ßert hat: Ver­ant­wor­tung für sich selbst bedeu­tet auch, sich mit Men­schen und Infor­ma­tio­nen zu umge­ben, die die eige­nen Bedürf­nis­se maxi­mal befrie­di­gen, um hand­lungs­fä­hig und explo­ra­tiv zu blei­ben. Das kommt sehr schön (und augen­zwin­kernd!) in einem sei­ner Vide­os zum Aus­druck, in dem er u.a. sei­ne Gedan­ken zum The­ma Lie­be äußert.

Ist Twit­ter jetzt kei­ne Quel­le der Bedürf­nis­be­frie­di­gung für mich?

Und ob Twit­ter das ist. Über Twit­ter habe ich eine gan­ze Rei­he von Men­schen ken­nen gelernt, die mir sehr wich­tig sind und die mir unzäh­li­ge Gedan­ken, Tex­te, Links usw. zugäng­lich gemacht haben, auf die ich ohne sie nie Zugriff erhal­ten hät­te. Twit­ter macht mir wahn­sin­nig viel Spaß und hat mich daher jeden Tag inner­lich und äußer­lich beschäf­tigt – aber genau das wur­de auch zu einem Problem.

Wel­ches Problem?

Ich habe pri­va­te Ver­ant­wor­tung, ich habe beruf­li­che Ver­ant­wor­tung und ja – ich habe auch noch Hob­bys, z.B. die­ses Blog hier. Ich habe also unzäh­li­ge Quel­len der Bedürf­nis­be­frie­di­gung, so vie­le, dass ich aus­wäh­len muss. Twit­ter hat bei mir doch eine gan­ze Men­ge an stark frag­men­tier­ten Zeit­res­sour­cen ver­langt, die dann bei ande­ren Quel­len fehl­ten. Dazu kommt, dass bei Twit­ter die bedürf­nis­be­frie­di­gen­den Ereig­nis­se, die Emer­gen­zen ein­fach immer schwer „plan­bar“ waren – das sind sie im Leben ja auch. Twit­ter hat für mich immer etwas wie ein Knei­pen­abend. Man redet über sehr viel, man hört sehr viel, aber das Infor­ma­ti­ons­de­stil­lat – so schön und voll­mun­dig es immer auch war – konn­te für mich bald nicht mehr mit dem ande­rer Quel­len kon­kur­rie­ren. Und in die Knei­pe könn­te ich übri­gens auch ein­mal öfter gehen…

Was war der end­gül­ti­ge Auslöser?

Das war Zoe (Name ver­fälscht). Ich weiß nicht, wer Zoe ist – ich ver­mu­te ein Teen­ager. Zoe hat mir zu einem Arti­kel, den ich hier geschrie­ben habe, zwei Fra­gen gestellt, die mich noch­mal ganz neu über den Lehr­in­halt aus dem Arti­kel und über den Umgang mit die­sen Lehr­in­hal­ten in mei­nen Unter­richt über­haupt haben nach­den­ken las­sen, weil es unglaub­lich gute Fra­gen sind. Zoes Fra­gen wer­den sofort mein unter­richt­li­ches Han­deln bestim­men – und allein im Han­deln liegt für mich per­sön­lich zur Zeit die „Haupt­be­dürf­nis­be­frie­di­gungs­quel­le“.

Und die gan­zen Men­schen auf Twitter?

Mein Feed­rea­der ist aber sowas von auf­ge­bohrt, dass ich hof­fe, kaum einen aus den Augen zu ver­lie­ren. Fast alle füh­ren Blogs oder sind auch noch auf ande­re Art und Wei­se im Netz zu errei­chen, z.B. über die Kom­men­tar­funk­ti­on ihrer Blogs oder bei enga­giert orga­ni­sier­ten Live-Events. Für mich waren oft die Dis­kus­sio­nen, die in den Blogs statt­fan­den, eine Quel­le der Bedürf­nis­be­frie­di­gung – nicht unbe­dingt eine bes­se­re als Twit­ter, aber eine ent­schleu­nig­te­re – denn: Man wird ja nicht jün­ger :o)…

Aber der Account hät­te doch blei­ben können?

Nee – ganz oder gar nicht. Der Fin­ger zuck­te schon jetzt viel zu oft beim Über­fah­ren des gel­ben Tweet­deck-Icons und dann woll­te man eigent­lich das Arbeits­blatt für mor­gen – aber da kam ja dann der Link auf den Arti­kel sowie­so rein und schon dau­er­te eine Arbeit, die ansons­ten in 30 Minu­ten durch gewe­sen wäre, locker ein­mal 90 Minu­ten. Die per­sön­li­chen Lern­ergeb­nis­se in den 90 Minu­ten waren super, aber das Arbeits­blatt wur­de oft ein­fach nicht fer­tig. Ich bin da ein­fach zu undis­zi­pli­niert :o)…

Aber wenn es sonst weni­ger wird – ist Twit­ter dann wie­der eine Option?

Ich bin mir nicht sicher, wie lan­ge Twit­ter noch geben wird. Schon jetzt tau­chen ande­re Diens­te am Hori­zont auf und das Web2.0‑Karussell dreht sich nun­mal sehr schnell. Auf jeden Fall gibt es für jeden, der für Twit­ter Zeit hat, dort eine Men­ge zu erle­ben und zu ler­nen. Das habe ich selbst erfahren.

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