DE-Mail – ich bin darauf reingefallen…

Jaja, auch mir pas­siert sowas, pein­lich. Zur Zeit lau­fen ja gro­ße Wer­be­kam­pa­gnen zur DE-Mail, einer E‑Mailform, die dem klas­si­schen Brief recht­lich gleich­ge­stellt sein soll, z.B. sind auch Din­ge wie ein Ein­schrei­ben mög­lich, dass dann als zuge­stellt gilt. Die Fra­ge ist, wer ein Inter­es­se dar­an hat, so etwas auf brei­ter Basis zu eta­blie­ren. So vie­le Ein­schrei­ben ver­schi­cke ich z.B. nicht – allen­falls Kün­di­gun­gen und das gute alte Fax gilt m.W. als zuge­stellt, wenn die Gegen­stel­le ein „Ok“ sen­det  und ist zudem auch noch güns­ti­ger als ein DE-Mailbrief.

Die Post als einer Anbie­ter der­ar­ti­ger DE-Mail­ac­counts schreibt von siche­rer, zuver­läs­si­ger Kom­mu­ni­ka­ti­on. Kris­ti­an Köhn­topp zeigt sehr poin­tiert auf, dass man dar­an ech­te Zwei­fel haben kann. Ande­re Angrif­fe rich­ten sich auf die AGB der Post – denen wird die Pres­se­stel­le der Post wahr­schein­lich mit öffent­lich­keits­taug­li­chen For­mu­lie­run­gen begeg­nen können.

Update:

DE-Mail und der E‑Postbrief sind zwei ver­schie­de­ne Pro­duk­te. Letz­te­rer soll noch­mals höhe­ren Sicher­heits­stan­dards genü­gen. Dan­ke an Mar­kus für den Hinweis.

Mich über­zeu­gen die tech­ni­schen Kri­tik­punk­te von Kris­ti­an Köhn­topp weit mehr und habe dar­auf­hin mei­nen Regis­trie­rungs­pro­zess dum­mer­wei­se erst vor der Iden­ti­täts­prü­fung durch das Post-Ident­ver­fah­ren gestoppt – schlimm genug: Die Post hat dadurch eine bestä­tig­te Post­an­schrift und eine veri­fi­zier­te Han­dy­num­mer – so doof kann ein Maik Riecken sein – naja, hof­fent­lich löschen sie die Daten – immer­hin haben die Jungs ja auch einen „Adres­sen­ver­wer­tungs­ser­vice“ gemein­sam mit Ber­tels­mann im Hau­se sit­zen – veri­fi­zier­te Kun­den­da­ten sind für die natür­lich dann ein fei­nes Fresschen.

Ich glau­be wei­ter­hin, dass nie­mand befürch­ten muss, durch „Nicht­nut­zung“ von DE-Mail im Abseits zu lan­den. Wer dar­an Zwei­fel hegt, möge sich mit den Mög­lich­kei­ten des neu­en elek­tro­ni­schen Per­so­nal­aus­wei­ses beschäf­ti­gen, der es – sau­be­re Imple­men­ta­ti­on vor­aus­ge­setzt – auch und zudem viel siche­rer ermög­li­chen wird „rechts­ver­bind­lich“ zu kommunizieren.

Tja – zer­knirscht bin ich ob mei­ner eige­nen „Ich-will-genau-die­se-Adres­se-haben-Gier“ schon. Nor­ma­ler­wei­se lese ich die AGB immer vorher…

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4 Kommentare

  • Update:
    Es gibt mitt­ler­wei­le eine Art „Ant­wort der Post“ von Mir­ko Lan­ge, der nach eige­ner Aus­sa­ge auch schon für sel­bi­ge tätig war: http://blog.talkabout.de/2010/07/24/von-miesepetern-norglern-und-grantlern-deutsches-business-in-zeiten-des-web‑2–0/#more-1816

    Und:
    Mit „sau­be­rer Imple­men­ta­ti­on“ beim E‑Pass mei­ne ich z.B. auch einen Ver­zicht auf die RFID-Funk­ti­on, die den Pass von außen von mir unbe­merkt aus­les­bar macht…

  • Hal­lo,

    wir haben fest­ge­stellt, dass zu eini­gen Punk­ten in unse­ren All­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gun­gen (AGB) zum E‑POSTBRIEF zusätz­li­cher Infor­ma­ti­ons­be­darf besteht. Die iden­ti­fi­zier­ten Punk­te haben wir in einer eige­nen FAQ erläu­tert, die­se fin­den Sie hier: http://go.post.de/w4hao

    Mit freund­li­chen Grüßen

    Phil­ipp Schwert­ner vom Ser­vice­team E‑POSTBRIEF

  • De-Mail und der E‑Postbrief sind zwei ver­schie­de­ne Konzepte. 

    De-Mail ist ein Pro­jekt unse­res gelieb­ten Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­ums, bei dem pri­va­te Anbie­ter akkre­di­tiert wer­den, um ent­spre­chen­de Ser­vices zu erbringen. 

    E‑Postbrief ist ein Pro­dukt der Post, das jedoch nicht auf dem De-Mail-Kon­zept beruht und die­sem auch nicht ent­spricht. Die Post ist dafür mei­nes Wis­sens auch (bis­her) nicht akkreditiert.

    Ich sehe bei­de Konzepte/Produkte sehr kri­tisch und rate ins­be­son­de­re auf­grund der Beweis­last­um­kehr zu Unguns­ten der Nut­zer und der Zustell­fik­tio­nen davon ab, sich für E‑Postbrief oder De-Mail anzumelden.

  • Sven

    @Markus:
    Nun ja, die Zustell­fik­ti­on gibt es doch auch im „nor­ma­len“ Briefverkehr.

    Bzgl. der Beweis­um­kehr: Ich per­sön­lich den­ke, es ist ein­fa­cher zu bewei­sen, dass eine De-Mail mich nicht erreicht hat (ein­fach in die Logs der Pro­vi­der schau­en), als zu bewei­sen, dass mich ein Brief nicht erreicht hat (wie will ich im Zwei­fels­fall bwei­sen, dass jemand z.B. mei­ne Post geklaut hat)

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