Noteninflation

Es soll Bun­des­län­der geben, in denen der pro­zen­tua­le Anteil an Abitu­ri­en­ten durch das Kul­tus­mi­nis­te­ri­um als Ziel­vor­ga­be bestimmt wird. Es soll wei­ter­hin Bun­des­län­der geben, in denen die Qua­li­tät einer Schu­le nicht zuletzt auch an dem erreich­ten Noten­durch­schnitt ihrer abge­hen­den SuS gemes­sen wird – Zah­len sind schließ­lich stets objek­tiv. Nach die­ser Logik hat etwa ein Gym­na­si­um mit einem Abitur­no­ten­durch­schnitt von 2,6 weit­aus bes­ser gear­bei­tet als eines mit einem Durch­schnitt von 2,8.

Lei­der ist das nicht ganz so ein­fach: Viel­leicht haben  das Gym­na­si­um mit dem schlech­te­ren Abitur­no­ten­durch­schnitt nicht genug SuS aus bil­dungs­na­hen, wohl­ha­ben­den Schich­ten besucht. Viel­leicht sind die Anfor­de­run­gen an die­sem Gym­na­si­um höher. Viel­leicht gibt es dort mehr LuL, die einen höhe­ren Anspruch an das Wort Bil­dung ver­fol­gen. Viel­leicht arbei­tet das besag­te Gym­na­si­um wirk­lich päd­ago­gisch und inhalt­lich schlech­ter. Viel­leicht ist der Noten­durch­schnitt in den natur­wis­sen­schaft­li­chen Fächern dort aber wesent­lich bes­ser als bei dem Gym­na­si­um mit dem bes­se­ren Abitur­no­ten­durch­schnitt usw..

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Macht und Schule

Die­je­ni­gen, die die Gabe haben, die Macht effek­tiv anzu­wen­den, besit­zen meis­ter­haf­te Kräf­te, wie Tele­pa­thie, Tele­ki­ne­se, Vor­her­wis­sen und geis­ti­ge Beein­flus­sung ande­rer Lebe­we­sen. In der Ori­gi­nal­tri­lo­gie wur­den zwei Aspek­te der Macht her­vor­ge­ho­ben: Die hel­le und die dunk­le Sei­te. Die hel­le Sei­te der Macht ist auf Ver­tei­di­gung, Gut­mü­tig­keit, Wohl­wol­len und Hei­lung aus­ge­rich­tet. Die dunk­le Sei­te der Macht beschäf­tigt sich dage­gen mit Furcht, Hass, Aggres­si­on und Bos­haf­tig­keit; die­se Sei­te der Macht scheint von Hass und Wut kon­trol­liert zu wer­den – die­se Wir­kung ist weit effek­ti­ver und mäch­ti­ger in Bezug auf Ver­nich­tung. Meis­ter Yoda, der eine füh­ren­de Rol­le unter den Jedi-Rit­tern inne hat­te, bezeich­net in Star Wars V die dunk­le Sei­te der Macht als schnel­ler und ver­lo­cken­der als die hel­le. In den Fil­men erlan­gen jedoch eini­ge Jedi die Unsterb­lich­keit, was den Sith der dunk­len Sei­te offen­bar ver­schlos­sen blieb.

Quel­le: http://de.wikipedia.org/wiki/Star_Wars#Die_Macht

An der Schu­le kommt es mir so vor, als hät­te ich selbst oft mit den bei­den Sei­ten der Macht zu tun. Schu­le ist für mich ein Raum, der in sehr hohem Maße durch Macht­struk­tu­ren gekenn­zeich­net ist.

Die insti­tu­tio­nel­le Macht

Schu­le ist im Prin­zip hier­ar­chisch orga­ni­siert. Es gibt z.B. Aus­hilfs­leh­rer, KuK mit Lebens­zeit­ver­be­am­tung, KuK in der Schul­lei­tung, KuK ohne Lebens­zeit­ver­be­am­tung, ange­stell­te LuL, Dezer­nen­ten, einen Schul­lei­ter usw. – ach ja: SuS gibt es ja auch noch. Sie alle sind ein­ge­bun­den in ein Gefü­ge insti­tu­tio­nel­ler Macht­struk­tu­ren, die im Prin­zip nicht flüch­tig sind – es sei denn bei gro­bem  und öffent­li­chen Fehl­ver­hal­ten eines Prot­ago­nis­ten. Die­se hiera­chi­sche Aus­rich­tung ist zum einen der Garant für die blo­ße Funk­ti­on von Schu­le. Ande­rer­seits führt sie bei allen Betei­lig­ten auch oft genug zu Ohnmachtsgefühlen.

Die­se Form der Macht wird für mich z.B. spür­bar, wenn

  • Eltern mit Lehr­kräf­ten aus Angst vor schlech­ten Noten für ihre Kin­der nicht in der Deut­lich­keit reden, die rein logisch not­wen­dig wäre
  • Ich mich ohne Lebens­zeit­ver­be­am­tung anders an der Schu­le bewe­ge als mit
  • SuS, die sich unge­recht behan­delt füh­len, das aus Sor­ge um ihr Anse­hen bei der Lehr­kraft nicht äußern
  • Wei­sun­gen durch die Schul­ei­tung erfolgen
  • Noten erteilt werden
  • usw.

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Aggression aus Schule verbannen

Von Öko­lo­gen wird Aggres­si­on hin­ge­gen als Bestand­teil von „Interferenzen“ gedeu­tet. Als sol­che Inter­fe­ren­zen gel­ten Schwan­kun­gen der Popu­la­ti­ons­dich­te, die durch sozia­len Stress bei zu hohen Popu­la­ti­ons­dich­ten (sie­he Popu­la­ti­ons­dy­na­mik) ent­ste­hen. Eine hohe Popu­la­ti­ons­dich­te erzeugt einen höhe­ren Druck durch Intra­spe­zi­fi­sche Kon­kur­renz. Die Aggres­si­on gegen Art­ge­nos­sen dient häu­fig der Ver­trei­bung eines Indi­vi­du­ums oder von Grup­pen in ein ande­res Revier, um so die Popu­la­ti­ons­dich­te in einem Habi­tat auf nied­ri­gem Niveau, und damit das Nah­rungs­an­ge­bot für das Indi­vi­du­um hoch hal­ten zu kön­nen. Das Ver­hält­nis von Aggres­si­on zu sozia­lem Ver­hal­ten ist häu­fig vom Nah­rungs­an­ge­bot abhän­gig (z. B. bei Spin­nen­tie­ren). Bei genü­gen­dem Nah­rungs­an­ge­bot oder zum Schutz vor Fress­fein­den erhöht sich die sozia­le Tole­ranz. Vie­le Tie­re zei­gen aggres­si­ves Ver­hal­ten gegen Art­ge­nos­sen auch als Mit­tel zum Schutz der Nachkommen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Aggression#Aggression_aus_Sicht_der_.C3.96kologie

Man hört in die­sen Tagen viel von „Anti­ag­gres­si­on­trai­ning“ und Kom­pe­ten­zen im Bereich der gewalt­frei­en Kon­flikt­lö­sung. Man liest von einer schlei­chen­den Rück­kehr der Aggres­si­on in unse­re Gesell­schaft durch z.B. Com­pu­ter­spie­le. Man hört von einer For­de­rung nach einer Kul­tur des Hinschauens.

Neh­men wir an, dass Schu­le ein Lebens­raum sei. Neh­men wir an, dass das Ange­bot an sozia­len Res­sour­cen (z.B. Leh­rer­zu­wen­dung, Aner­ken­nung, Kri­tik, AGs usw.) begrenzt sei. Neh­men wir an, dass ein Klas­sen­raum ein Habi­tat sei und SuS sowie LuL eine Popu­la­ti­on. Wel­che Fak­to­ren begüns­ti­gen auf die­ser Folie Aggressivität?

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Als Schüler den eigenen Lernprozess gestalten

Die­ser Anspruch wird in der letz­ten Zeit sehr oft in gän­gi­gen Fach­di­dak­ti­ken for­mu­liert. Bei allen Ansprü­chen, mit denen ich mei­ne SuS kon­fron­tie­re, set­ze ich erst ein­mal bei mir an. Hier wür­de ich mich fra­gen: Wie orga­ni­sie­re ich eigent­lich mei­nen Lern­pro­zess? (Ket­ze­risch: Ler­ne ich über­haupt etwas frei­wil­lig dazu als Lehrer?).

Ich mag kon­kre­te Bei­spie­le: Neh­men wir an, ich suche nach einer Lösung, um 3d-Mole­kü­le im Brow­ser dar­zu­stel­len und selbst auch ent­wi­ckeln zu können.

  1. Such­ma­schi­ne mit den rich­ti­gen Such­be­grif­fen füt­tern – Uuups, was sind eigent­lich in mei­nem Fall die rich­ti­gen Begrif­fe? Zum Glück habe ich jah­re­lan­ge Erfah­rung und bin auch des Eng­li­schen mächtig
  2. Fach­zeit­schrif­ten durch­fors­ten, bzw. die zuge­hö­ri­gen Schlagwortkataloge.
  3. Ergeb­nis­se bewer­ten und intern kate­go­ri­sie­ren, ggf. Such­pa­ra­ma­ter opti­mie­ren. Ooops, wie mache ich das eigent­lich? Zum Glück habe ich in mei­nem Leben schon diver­se Tex­te gele­sen, ver­fü­ge über einen intui­ti­ven Zugriff, um nicht über die ers­ten Foren­posts zu bestimm­ten Pro­gram­men stolpern.
  4. Jetzt lan­de ich auf diver­sen Über­sichts­sei­ten. Wer hat die eigent­lich gemacht? Wie ist die Qua­li­tät der Rezen­sio­nen zu den Programmen?
  5. Ich besu­che diver­se Her­stel­ler­sei­ten. Ooops – was ist eigent­lich ein seriö­ser Her­stel­ler? Lohnt sich die­se Demo­ver­si­on wirklich?
  6. Ers­te Pro­gram­me lan­den in der vir­tu­el­len Win­dows­ma­schi­ne. Kom­me ich damit zurecht? Wel­ches Bedien­kon­ze­pot passt für mich? Ent­spricht das Ergeb­nis gän­gi­gen genorm­ten Darstellungsvorschriften?

STOP! Was muss ich eigent­lich alles kön­nen, um zu einem brauch­ba­ren Ergeb­nis zu kommen?

Ich brau­che:

a) Fach­wis­sen

Wie bedie­ne ich eine Such­ma­schi­ne? Was sind logi­sche Ope­ra­to­ren? Wel­che Such­ma­schi­nen sind aus wel­chen Grün­den geeig­net? usw.

b) Metho­di­sches Wissen

Wel­che Quel­len nut­ze ich wann wozu? Wie kann ich Tex­te sinn­voll über­flie­gen? Wor­an erken­ne ich hilf­rei­che Tex­te? Wie pro­bie­re ich schnell ein Pro­gramm aus? Wie instal­lie­re ich es und wo? usw.

c) Kom­pe­ten­zen im Bereich der Selbstreflektion

Womit kom­me ich zurecht? Wo habe ich Schwie­rig­kei­ten? Wann muss ich mir wel­che Hil­fe holen? usw.

Zuge­ge­ben – das ist ein unfair kom­ple­xes Bei­spiel. Vie­le die­ser Fra­gen dürf­ten aber auch z.B. bei der Recher­che zu einem Refe­rat über Atom­mo­del­le im Che­mie­un­ter­richt eine Rol­le spielen.

Wann soll ich das alles mei­ner 9. Klas­se mit 32 SuS eigent­lich alles bei­brin­gen und gleich­zei­tig dabei das not­wen­di­ge Fach­wis­sen ver­mit­teln? Ich kann SuS manch­mal schon ver­ste­hen, die ein­fach nur W. kopie­ren und das dann als Refe­rat anpreisen.

PS:

Kön­nen wir LuL (erwach­sen, eigent­lich aka­de­misch gebil­det) uns ange­mes­sen selbst reflek­tie­ren in unse­ren Fähig­kei­ten und Schwächen?

Versuch zum Treibhauseffekt

Es gibt eine Rei­he von Mythen zum Treib­haus­ef­fekt. Da ist von an den Wol­ken reflek­tier­ter Wär­me­strah­lung die Rede, da wer­den Strah­lung und Wär­me ineinsge­setzt und, und, und…

Ein Ver­such, den ich zum Aus­gangs­punkt für eine eini­ger­ma­ßen wis­sen­schaft­li­che Beschrei­bung des Treib­haus­ef­fek­tes genom­men habe, besaß fol­gen­den Auf­bau, den man in diver­sen Varia­tio­nen in zahl­rei­chen Lehr­bü­chern und auf noch mehr Inter­net­sei­ten fin­det. Die „Riecken­ver­si­on“ tat ihren Dienst erwar­tungs­ge­mäß und brav.

Modellversuch Treibhauseffekt

Modell­ver­such Treibhauseffekt

Ich habe einen Bau­strah­ler (500W ech­tes Halo­gen) durch ein Scha­le mit Was­ser auf zwei klei­ne Erd­mo­del­le schei­nen las­sen: Eines mit dunk­lem Unter­grund (Ton­pa­pier – Land­mas­se), eines mit reflek­tie­ren­dem (Alu­fo­lie – Pol­kap­pen, Glet­scher­eis). Dazu habe ich zwei PET-Fla­schen geköpft und mit Cel­lo­phanfo­lie ver­schlos­sen. Unge­fähr 3cm ober­halb des Unter­grun­des ist jeweils ein Tem­pe­ra­tur­füh­ler befes­tigt – der ver­wen­de­te Alchi­misst (Mess­ge­rät) besitzt freund­li­cher­wei­se zwei unab­hän­gi­ge Tem­pe­ra­tur­an­zei­gen. Das Loch für den Füh­ler bahnt ein glü­hen­der Nagel. Undich­tig­kei­ten ver­sorgt Knet­gum­mi oder aber auch Parafilm.

Bei­de Erd­mo­del­le wur­den über einen Zeit­raum von 5 Minu­ten bestrahlt. Ein­mal waren sie mit Luft und das ande­re Mal mit Koh­len­stoff­di­oxid­gas gefüllt. Alle 30s wird die Tem­pe­ra­tur notiert (das könn­te auch ein Rech­ner machen).

Die Was­ser­scha­le unter dem Halo­gen­strah­ler dient als Fil­ter: So heizt wirk­lich das Licht und nicht die mas­sig abge­ge­be­ne Wärmestrahlung.

Das Roh­ergeb­nis sieht damit fol­gen­der­ma­ßen aus:

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