RAMBO (Riecken Arbeitet Mit Blogs Online) – Folge 6

Ich beglei­te in die­sem Jahr einen Deutsch­kurs auf erhöh­tem Niveau. Da in dem Unter­richts­raum ein SMART-Board (und kei­ne wei­te­re Tafel) vor­han­den ist, lag es nahe, mei­ne bis­he­ri­gen Ver­su­che, mit Blogs zu arbei­ten (hier, hier, hier, hier und hier) etwas kon­se­quen­ter aus­zu­wei­ten und expli­zit durch Goo­g­le­Docs zu flan­kie­ren. Es geht dabei nicht pri­mär um freie Unter­richts­for­men – dafür sind die Vor­ga­ben für das Fach Deutsch im neu­en Kern­cur­ri­cu­lum ein­fach zu umfas­send – dort wird zwar von Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung an jeder Ecke mit Buz­zwords gefa­selt – die zu bear­bei­ten­de Stoff­fül­le in teil­wei­se „inter­es­san­ten“ Kom­bi­na­tio­nen lässt das de fac­to jedoch kaum zu.  Was pas­siert in die­sem Blog:

  1. Alle Arbeits­ma­te­ria­li­en und Stund­en­er­geb­nis­se ste­hen dar­in zur Ver­fü­gung, bzw. sind in den jewei­li­gen Stun­den­pro­to­kol­len verlinkt
  2. Jede Stun­de wird ein Pro­to­koll von einem Schü­ler bzw. einer Schü­le­rin ver­fasst und in der Kate­go­rie „Pro­to­kol­le“ abge­legt (nach­dem der Chef, äh Lern­be­glei­ter kon­trol­liert hat…)
  3. Län­ge­re Haus­auf­ga­ben z.B. zur Klau­sur­vor­be­rei­tung wer­den im Blog erledigt
  4. Jeder Arti­kel kann für die­je­ni­gen, die die Sicher­heit brau­chen, über das Plug­in arcticle2pdf auch als PDF her­un­ter­ge­la­den werden
  5. Es gibt Drei­er­teams, die jeweils drei Tex­te von Mit­schü­lern sich­ten und nach Regeln kom­men­tie­ren, die wir im Pro­zess gera­de noch erarbeiten.
  6. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bestim­men über das Plug­in Mem­ber Access selbst, wie die Sicht­bar­keit ihres Arti­kels gestal­tet ist: Nur Leh­rer, Lern­grup­pe, Welt
  7. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler haben vol­le Ein­sicht in mei­ne Unter­richts­vor­be­rei­tung (Goo­g­le­Docs-Doku­ment), ja theo­re­tisch auch schon vor der Stunde…
  8. Unter­richts­er­geb­nis­se wer­den in Goo­g­le­Docs notiert – dort ste­hen sie z.B. zum Ver­fas­sen der Pro­to­kol­le zur Verfügung

Ganz neu:

Alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler haben ein Pseud­onym erhal­ten – ich möch­te näm­lich, dass nach Rück­spra­che mit dem jewei­li­gen Autorin, dem jewei­li­gen Autor eine Ver­öf­fent­li­chung für die „Welt“ mög­lich wird, ohne dass die mit einem Real­na­me asso­zi­iert ist. Für das gegen­sei­ti­ge Kom­men­tie­ren (Peer-Review) dient die­se Tabel­le, die über eine Kate­grie „Orga­ni­sa­to­ri­sches“ per Klick erreich­bar ist:

Die­se Personen sind zustän­dig für
Team 1 T1a T1b T1c T2a T3b T4c
Team 2 T2a T2b T2c T3a T4b T5c
Team 3 T3a T3b T3c T4a T5b T6c
Team 4 T4a T4b T4c T5a T6b T1c
Team 5 T5a T5b T5c T6a T1b T2c
Team 6 T6a T6b T6c T1a T2b T3c

Die Teams sind nach ver­schie­de­nen Stär­ken (Spra­che, Struk­tur, For­ma­les usw.) gebil­det. Die Zutei­lung von Per­so­nen zu einem Team ist ganz ein­fach: Man beginnt mit dem Namen, der unter dem des ers­ten Team­mit­glieds steht und geht dann dia­go­nal nach unten rechts (am Bei­spiel von Team 1 grün mar­kiert) – so kommt man nicht durch den Tüd­der. Damit die Tex­te der ein­zel­nen Per­so­nen leicht auf­find­bar sind, ist das Aut­hors Wid­get sehr prak­tisch.

Pro­ble­me:

  1. Die SuS haben kei­ne digi­ta­len End­ge­rä­te, d.h. ich muss noch immer mit Zet­teln (= Medi­en­brü­chen) arbeiten.
  2. Schön wäre es, wenn Schü­ler vom Platz aus selbst Bei­trä­ge in das Goo­g­le­Docs-Doku­ment vor­näh­men, z.B. um das „Tafel­bild“ zu ergän­zen – lei­der gilt hier Punkt 1. Jede bil­li­ge Android-Klit­sche wäre dafür geeig­net. Fund­rai­sing – vier Gerä­te wür­den erst­mal rei­chen, aber ich habe da schon eine Idee, wo ich die herbekomme…
  3. Das Note­book für das SMART-Board steht bei uns an der Wand direkt dane­ben – wenn ich dort tip­pe, sehen mei­ne SuS den Lern­be­glei­ter von hin­ten – mei­ne Lösung ist schon unter­wegs. Das Ding kann ich auch mit in die Grup­pe geben…

Zwi­schen­fa­zit:

Der Anfang ist gar nicht so ein­fach. All­mäh­lich ver­selbst­stän­di­gen sich jetzt bestimm­te Pro­zes­se – ein der­ar­ti­ges Set­ting ist für bei­de Sei­ten erst­mal unge­wohnt. Der nächs­ten Schrit­te wäre dann der an die Öffent­lich­keit, d.h. aus­ge­wähl­te Tex­te „worl­d­re­a­da­ble“ zu machen. Auch wäre es schön, wenn sich die SuS das Blog noch selbst erobern – das hat mit einer 8. Klas­se schon ganz gut geklappt – zeit­wei­se. Der tech­ni­sche Auf­wand ist begrenzt – man muss ledig­lich sein Word­Press instal­liert bekom­men und mit den Plug­ins ver­se­hen. Das geht bei vie­len Hos­tern schon per One-Click-Instal­la­ti­on. Mir macht es Spaß… Den Spaß­fak­tor bei den SuS wer­de ich viel­leicht noch evaluieren.

Von Löwen und Lämmern

Film­ana­ly­se ist bei uns in NDS fest im Kern­cur­ri­cu­lum ver­an­kert – war­um also nicht ein­mal eine Ein­heit dazu in der Mit­tel­stu­fe durch­füh­ren? Auf mei­ner letz­ten Fort­bil­dung fiel dabei sei­tens des Netz­werk­be­treu­ers ein für mich ent­schei­den­der – hier gleich sinn­ge­mäß wie­der­ge­ge­be­ner – Satz, der mit her­aus­ge­for­dert hat:

Film wird nie die Zwi­schen­tö­ne errei­chen, die Lite­ra­tur zu errei­chen ver­mag und damit immer hin­ter dem Medi­um Text zurückstehen.

Natür­lich gilt das für jede Lite­ra­tur­ver­fil­mung, die man im klas­si­schen Unter­richt ger­ne mal in Oppo­si­ti­on zum gera­de gele­se­nen Werk stellt: „Seht doch mal, was da alles fehlt – das Buch ist eben doch bes­ser!“. Dann ist ein sol­cher Ver­gleich natür­lich unfair – wenn man Film betrach­tet, so muss man natür­lich von „nati­ven“ Fil­men aus­ge­hen, die es auch in die Vor­schlags­lis­ten des Cur­ri­cu­lums geschafft haben – eine Zeit lang war „Lola rennt“ der Renner.

Bin Laden ist heu­te „ums Leben gekom­men“. Mei­ne SuS woll­ten schon immer mal mit mir einen Film schau­en. Ich bin in den Feri­en über ein VDR-Schätz­chen gestol­pert: „Von Löwen und Läm­mern“. Ja, das ist qua­si auch eine Lite­ra­tur­ver­fil­mung – ich bin schul­dig. Da er gera­de nicht in der Vor­schlags­lis­te der Kern­cur­ri­cu­lums vor­kommt epi­so­den­ar­tig struk­tu­riert ist und kei­nen ech­ten „klas­si­schen“ Span­nungs­bo­gen besitzt, hal­te ich ihn aber gera­de auch in Hin­blick auf sei­ne außen­po­li­ti­sche Aktua­li­tät für geeig­net – mei­ne letz­ten ernst­haf­ten Expe­ri­men­te mit Film­ana­ly­se lie­gen etwas zurück. Auch könn­te ich mir gut eine Ein­heit vor­stel­len, die die drei ein­zel­nen Epi­so­den zunächst ein­mal ein­zeln betrach­tet (viel­leicht sogar zusam­men­ge­schnit­ten), um dann auf die inhalt­li­chen Ver­bin­dun­gen zu kom­men. Nun denn: Hier schon ein­mal der Trai­ler als Vorgeschmack:

Span­nend an dem Film fin­de ich, dass es nicht nur um die Außen­po­li­tik der USA geht – es geht um das Ver­hält­nis des Men­schen zu Ver­ant­wor­tung und Poli­tik all­ge­mein – natür­lich nicht bar des unwei­ger­li­chen Hollywood-Patriotismus…

RAMBO (Riecken Arbeitet Mit Blogs Online) – Folge 1

… wobei ich hof­fe, dass das wirk­lich eine Serie und kei­ne Ein­tags­flie­ge wird. Da nach einer Klas­sen­ar­beit noch etwas Zeit war und mir durch eine auf­merk­sa­me Per­son ein Fly­er­pa­ket für einen Poet­ryS­lam-Work­shop mit guten, anre­gen­den Arbeits­vor­schlä­gen in die Hand geflat­tert ist, habe ich eine klit­ze­klei­ne Ein­heit für mei­ne 8. Klas­se dazu gebas­telt. Wer Poet­ryS­lam trotz sei­ner momen­ta­nen Buz­zword-Macht (es zieht durch alle Deutsch­di­dak­tik­hef­te – Hören­sa­gen, wirk­lich lesen tue ich so etwas nur zufäl­lig) nicht kennt, sei auf You­Tube-Vide­os wie die­ses ver­wie­sen (köst­lich, für mich nach dem drit­ten Mal Schau­en noch ein Brüller):

Nach­dem wir uns ein paar Bei­spiels­vi­de­os (tovid ist unter Linux das abso­lu­te Tool, um jedes Video in jedem For­mat auf DVD zu ban­nen, die dann jeder Schul­play­er frisst) und die Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen­im Fly­er zu Gemü­te geführt haben, ging es direkt „kalt“ in unser Klas­sen­blog ans Schrei­ben und Dich­ten. Ich habe hier ein­mal vier Ergeb­nis­se zusam­men­ge­stellt, die inner­halb von ca. 40 Minu­ten ent­stan­den sind – es ent­ste­hen immer noch wel­che, obwohl die Akti­on schon meh­re­re Tage her ist:

Wenn die Men­schen mich sehen
dann wei­nen sie meist.

Dann müs­sen sie gehen
und auch noch als Geist.
Ich gebe kein Segen
und habe kein Herz,
Ich been­de das Leben
und brin­ge viel Schmerz.
Einer stirbt an Atemnot,
vie­le auch an Gehirntot.
Vie­le Men­schen sind ertrunken,
die Tita­nic ist gesunken.
Manch einer stirbt an nem Tumor
oder erschla­gen von Marmor.
Wie­der­holt ver­blu­ten Emos
Hip­pies sprit­zen sich bewusstlos.
Mas­sen­haft Autounfälle
Im Alter zig Herzanfälle.
Das sind ver­schie­de­ne Arten
wie man an ver­schie­de­nen Orten
zu Tode kom­men kann.

(eine jun­ge Poetin)

Oder das hier:

Shu­le die ißt gans schon schwehr
Rech­schrei­bung beson­derss ser

Die wör­ter die im dick­tat fallehn
wehr­den risch­tig geschrie­he­ben von allen

Doch ich sizz hin­tehn letzt­te reie
unnd wen ich ver­suchh zuh schreihbe
saggt die lere­rin nuhr ach du meihne
weihl kein reihm entsthet
undd die fier dehn bach runterget.
So jez fält mihr nichs mer ein
mus lang­sham auch mahl genugk seihn
Najaa nochh eei­ne rantnodiz

Rech­schreib­veh­ler­be­riech­ti­ger siind mihs
also lieh­be frauu meierr
zei­genn sieh dochh mahl â€¦
undd geh­ben mir ne trei!

BITTE!

(die­ser jun­ge Poet ist übri­gens ansons­ten extrem sicher in der deut­schen Rechtschreibung)

Oder dies:

Kei­ner will mich essen,

so lang­sam werd ich braun.

Erst schnei­den die mich auf und dann werd ich vergessen.

In einer Dose gam­mel ich jetzt vor mir hin,

lang­sam hab ich kein bock mehr.

Ich leck­res Ding werd nicht geschätzt,

immer werd ich nur verletzt.

Mit dem Mes­ser sta­chen sie hinein,

aua schrie ich, aber nein,

kei­ner hört mein hilfeschrei.

Auf­ein­mal wird es warm,

sie haben mich gefunden.

Ange­wie­dert packen die mich an,

weg damit, bis dann!

Jetzt lieg ich in der Tonne,

hab angst das ich verronne.

Lang­sam werd ich schwach,

trau­rig geh ich ein.

Nun ist mein Leben ende,

es kriegt nicht mehr ´ne Wende.

(eine jun­ge Poetin)

Und zuletzt die­ser Text:

Was willst du man so geht das nicht

du musst mir helfen,

ich kann dass nicht.

Ich muss was machen,

was mache ich bloß,

ich habe Angst,

ich bin ein Kloß.

Ich kann nichts machen

ich muss was schaffen,

gleich werd ich gefressen,

ich muss mich mesen,

habe ich denn auch eine gute Figur,

nein ich bin ein Fett­kolß pur.

So jetzt wer­de ich gegessen,

habe kei­ne Hil­fe ermessen.

Wer­de jetzt zugrun­de gehen,

ohen vor­her fremd zu gehen,

habe mal wie­der mega Schiss

und dabei auch noch einen Riss.

Die Gabel sticht in mich hinein

und ich erleuch­te im hel­lem Schein.

ENDE

(eine jun­ge Poetin)

An die­ser Samm­lung unge­schlif­fe­ner Tex­te lässt sich aller­hand zei­gen: Zur Zeit suche ich mit der Klas­se Stel­len, die „holp­rig“ klin­gen, und wir ver­su­chen, Vor­schlä­ge für metri­sche(!) Ver­bes­se­run­gen zu machen. Auch möch­te ich gemein­sam mit den SuS über­le­gen, wie und war­um die­se Tex­te „funk­tio­nie­ren“ und im Blog vie­le loben­de Kom­men­ta­re aus­ge­löst haben. Ohne Kennt­nis­se über Lyrik geht das natür­lich nicht – beim Schrei­ben selbst braucht man sie nicht, aber beim Über­ar­bei­ten. Und wenn das Ergeb­nis danach noch mehr über­zeugt, sind die SuS viel­leicht beim nächs­ten tro­cke­nen Schil­ler­text mehr beein­druckt oder zumin­dest sensibilisiert.

Die Orga­ni­sa­ti­on der Tex­te in einem Blog ist DER Effek­ti­vi­täts­schub – alle Tex­te ste­hen allen jeder­zeit zur Ver­fü­gung für Kom­men­ta­re o.ä., Ein­bet­tung der eige­nen Lieb­lings­slams für neue Ideen usw.. Gut kom­bi­nie­ren könn­te man die Geschich­te – so im G8 dafür Zeit blie­be – mit ein wenig Vor­trags­tech­nik – mal schauen.

Nein, Moodle ist kein System für Schüler, es ist eines für Lehrkräfte

Ich arbei­te seit fast einem Jahr in mei­nem eige­nen Unter­richt kaum bis gar nicht mehr mit Mood­le. Ich betreue noch immer eine Anzahl von Instal­la­tio­nen, die aber alle­samt pri­mär kei­nen schü­ler­zen­trier­ten Ansatz ver­fol­gen, son­dern in der Haupt­sa­che von den Bedürf­nis­sen der „Macher“ und nicht denen der Teil­neh­men­den getra­gen sind. Das ein­zi­ge mir in mei­nem  direk­ten Umfeld bekann­te halb­wegs schü­ler­zen­trier­te Mood­le­vor­ha­ben im Schul­kon­text ist das euro­päi­sche Come­ni­us­pro­jekt mei­ner Schu­le. Lisa Rosa hat Mood­le in einem Kom­men­tar ein­mal als „Bevor­mun­dungs­platt­form“ bezeich­net, was ich zum dama­li­gen Zeit­punkt nicht in die­ser Radi­ka­li­tät emp­fun­den habe, nun aber etwas dif­fe­ren­zier­ter sehe durch die Erfah­run­gen in der Arbeit mit Blogs.

Ist es nicht frap­pie­rend, dass auf ich auf moodle.org (ich dort schon lan­ge unter­wegs) so gut wie nie einen Bericht oder Erfah­run­gen aus Teil­neh­men­den­sicht gele­sen habe? Wer bestimmt die Wei­ter­ent­wick­lung von Mood­le? Der Teil­neh­mer oder die Leh­ren­den? Wes­sen Pro­dukt und Wunsch sind z.B.  die neu­en Con­di­tio­nal Acti­vi­ties, die für eben­so viel Sup­port­be­darf wie das Rol­len­sys­tem sor­gen werden?

Wei­ter­le­sen

Lieber Bildungsforscher…

Seit Jah­ren sagst du mir, wie ich unter­rich­ten muss, um mei­nen SuS gerecht zu werden.

Seit Jah­ren sagst du mir, dass sich die Struk­tu­ren an mei­ner Schu­le grund­sätz­lich ändern müssen.

Seit Jah­ren for­derst du Bil­dungs­stan­dards ein.

Seit Jah­ren beein­flusst du die Poli­tik, um dei­ne Vor­stel­lun­gen rea­li­siert zu sehen

Seit Jah­ren sagst du mir, dass Bil­dung eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be ist.

Bil­dungs­for­scher, ich muss dir sagen, dass du mir bis­her nicht gehol­fen hast. 

Seit Jah­ren stei­gen Klassenfrequenzen.

Seit Jah­ren wer­den mei­ne Räu­me kleiner.

Seit Jah­ren wird Ver­wal­tung – gera­de durch dich – immer aufwendiger.

Seit Jah­ren kommt immer weni­ger mei­ner Kraft bei denen an, die es verdienen.

Seit Jah­ren wer­de ich durch immer neue Ideen gefordert.

Bil­dungs­for­scher, ich muss dir sagen, du nützt mir nicht.

Ich mache Pro­jek­te – du sagst: „Schon ganz schön, aber…“

Ich mache Eva­lua­ti­on – du sagst: „Nun aber auch Konsequenzen…“

Ich ver­än­de­re mei­nen Unter­richt – du sagst: „Der Anfang reicht nicht…“

Ich ent­wick­le mich – du sagst: „Die Rich­tung stimmt ja…“

Ich sage: „Aber die schu­li­sche Rea­li­tät…“ – du sagst: „Tja, das kann ich nicht für dich ändern!“

Bil­dungs­for­scher, du nützt mir nicht.

Bil­dungs­for­scher: Wenn du der­je­ni­ge bist,

der aus­schließ­lich, sagt, lob­by­iert, for­dert, spricht, von mir verlangt,

dann for­de­re wenigs­tens nicht von mir, dein Ver­bün­de­ter zu sein

und ver­ur­tei­le mich nicht für die­ses Unvermögen.


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