Ich traue mich gar nicht…

… euch das zu erzäh­len: Wir haben bis Weih­nach­ten kei­nen Unter­richt mehr. Nein, es gibt kei­ne Fotos von den zen­ti­me­ter­ho­hen Schnee­mas­sen, um nicht den Spott der Süd­deut­schen her­auf­zu­be­schwö­ren. Was­ser ken­nen wir hier nur im flüs­si­gen Aggre­gat­zu­stand, in ande­rer Form beherr­schen wir das Scheiß­zeug nicht. Mor­gen gibt es noch eine kur­ze Dienst­be­spre­chung und das war es dann.

Alle Sta­pel sind durch­kor­ri­giert, neue Ter­mi­ne für die drei noch aus­ste­hen­den Dik­ta­te ein­ge­tra­gen. Die Dik­ta­te sind alle auch schon kon­zi­piert. Was mache ich denn jetzt nur in den Weih­nachts­fe­ri­en? Buuuhuuuu.… Gar nichts Schu­li­sches mehr auf dem Tisch.

Alle sagen gera­de: Dann denk doch ein­mal an dich! Aber wie geht denn sowas? Ich glau­be, ich baue lie­ber den Dach­bo­den aus – dann muss ich mir zwar über­le­gen, was ich Ostern mache, aber das ist ja noch eine Wei­le hin.

Verlorene Links – Teil 3

  1. Die­ser Tweet spricht mir aus dem Her­zen. Seit Jah­ren gebe ich sol­che und ande­re Sprü­che von mir und sehe mich immer wie­der mit Argu­men­ten wie „Das muss jeder für sich aus­pro­bie­ren“, „Da muss jeder eige­ne Wege fin­den“ auf allen Ebe­nen – Schul­re­form­ebe­ne und Unter­richts­ebe­ne kon­fron­tiert. Wir im Nor­den nen­nen hier sol­che Sprü­che „Gela­ber“ und for­dern „But­ter bei die Fische“ und „Kon­zep­te her“ – zumin­dest für die Aus­bil­dung der neu­en Leh­rer­ge­nera­ti­on (Wer? Wie? Was?).
  2. Kris­ti­an Köhn­topp schreibt über die Lamen­ess des Web 2.0 und mir wie­der­um aus der See­le.  Manch­mal füh­le ich mich bei man­chen Social­web-Auf­trit­ten gefühls­mä­ßig an Ter­mi­na­tor II erin­nert, wenn Aggre­ga­tor II wie­der unzäh­li­ge Time­lines mit gead­de­ten You­Tube-Vide­os und geli­keten Sei­te auto­ma­ti­siert voll­kippt und ich dank feh­len­der Fil­ter­funk­tio­nen kei­ne Chan­ce habe, das alles nicht dop­pelt und drei­fach zu bekom­men, obwohl ich es prin­zi­pi­ell inter­es­sant fin­de. Das ist nicht effi­zi­ent. Man­che befül­len ja sogar ihre Blogs auf die­se Weise…
  3. Die letz­ten Vor­be­rei­tun­gen für den tat­säch­li­chen Umzug des Schü­ler­ser­vers sind nahe­zu abge­schlos­sen – nur noch das Wild­card-SSL-Clas­s2-Zer­ti­fi­kat fehlt – aber die Hin­weis­sei­ten sind schon in Stel­lung. Viel­leicht mache ich heu­te Abend im DNS wirk­lich ernst.
  4. Das Schrei­ben in Meta­phern wird „en vogue“. Hokey bekommt durch eine Par­al­lel­ge­schich­te Lust auf’s Unter­rich­ten. Ich mag sowas ja.
  5. Schon etwas älter, aber immer noch span­nend: „Spa­ren an Leh­rern“. Ich fin­de es abso­lut super, dass sowas gemacht wird. Ich bin auch dafür, dass Leh­rer­bild immer mehr öffent­lich ins Nega­ti­ve zu zie­hen. So wer­den immer mehr jun­ge Men­schen moti­viert, den Beruf zu ergrei­fen. Die Unter­richts­qua­li­tät wird stei­gen, da immer mehr Län­der „eige­ne Wege“ fin­den, die sich abzeich­nen­den Lücken zu stop­fen. Lie­be Leh­rer­kol­le­gin­nen und Kol­le­gen: Bald sind wir die neu­en Lok­füh­rer, Ärz­te und Pilo­ten die­ser Gesell­schaft und kön­nen auch so bestimmt auf­tre­ten – viel­leicht sogar ohne viel ändern zu müs­sen. Das Bil­dungs­sys­tem ist ja super.

Coming soon hier an die­ser Stelle:

  • viel­leicht die eine oder ande­re Rede aus mei­nem Pro­jekt: „Freie Rede in Klas­se 9“
  • Coff­ein­nach­weis pho­to­me­trisch über Cof­fein­pe­ri­odid (Man, waren das Rück­schlä­ge und Lernprozesse)
  • Eltern­stamm­tisch – akti­ve Elternarbeit
  • inne­re Mono­lo­ge in Klas­se 6
  • natür­lich die eine oder ande­re Geschich­te vom Serverumzug
  • […]

Verlorene Links – Teil 2

Kaum fin­det ein Edu­Camp statt, so explo­die­ren wie­der alle vor Krea­ti­vi­tät – man könn­te fast nei­disch wer­den, aber hier lie­gen auch noch Arti­kel auf der Halde…

  1. Herr Lar­big ist wie­der ein­mal im Blog aktiv – seit län­ge­rem übri­gens. Zwei der neu­en Arti­kel loh­nen sich beson­ders: Zum einen eine klei­ne Abrech­nung mit der Mind­Map, zum ande­ren eine net­te meta­pho­ri­sche Visua­li­sie­rungs­idee zur Schü­ler­ak­ti­vi­tät.
  2. Herr Rau schreibt über die Stil­le­ben­me­tho­de und über eine Ein­heit zur Ein­übung der frei­en Rede – konn­te ich gera­de bei­des sehr gut brauchen.
  3. Herr Hamm stellt auf sei­ner umfang­rei­chen Sei­te viel lie­be­voll erstell­tes Mate­ri­al für Che­mie­kol­le­gen zur Ver­fü­gung. Das Design ist nicht grau­en­haft – es ist in mei­nen Augen ein Stil­mit­tel. Wann bekommt man heut­zu­ta­ge noch ani­mier­te Gifs und Rein­far­ben ohne Ver­läu­fe zu sehen? Die Inhal­te sind spit­ze, auch weil alles in einem edi­tier­ba­ren For­mat vorliegt.
  4. Auf Rete-Mira­bi­le wird über die ver­steck­ten Kos­ten bei Soft­ware sin­niert und im Hin­blick auf das Ler­nen ana­lo­gi­siert – lesenswert.
  5. Kris­ti­an Köhn­topp erklärt ein­mal mehr, was Goog­le wesent­lich von Apple und Micro­soft unterscheidet.

Von Unver­nunft, min­de­rer Qua­li­tät und Kri­tik­lo­sig­keit kann ich zur Zeit in mei­ner Web­bla­se wenig erken­nen. Manch­mal ertap­pe ich mich sogar dabei, wie­der über Plap­per – äh – Twit­ter nach­zu­den­ken. Aber noch habe ich mich im Griff.

Patenkind in Namibia

Elisabeth, eine ehe­ma­li­ge Schü­le­rin, die zur Zeit ein Jahr in Nami­bia ver­bringt, schreibt mir:

Nach Abspra­che mit Sr. Eli­sa­beth haben wir uns über­legt, ein Paten­pro­jekt auf­zu­bau­en. Für vie­le Fami­li­en hier ist es schwie­rig das Schul­geld bzw. Geld für Hos­tel- und Schul­uni­form­kos­ten auf­zu­brin­gen, und es pas­siert, dass Kin­der von der Schu­le genom­men wer­den müs­sen, da die Kos­ten eine zu gro­ße Belas­tung für die Fami­lie dar­stel­len. Um den Kin­dern eine voll­stän­di­ge Schul­aus­bil­dung ermög­li­chen zu kön­nen, haben Flo und ich uns über­legt, dass es eine gute Idee wäre, eine Art Paten­pro­jekt auf­zu­bau­en. Das heißt, dass ein Pate in Deutsch­land die Kos­ten für das Hos­tel (ca. 56 Euro im Jahr), die Schul­uni­form (ca.20 Euro im Jahr) und Hygie­ne­ar­ti­kel für die Zeit im Hos­tel (Zahn­bürs­te, Sei­fe, etc.) über­neh­men wür­de. Wir haben mit Sr. Eli­sa­beth zusam­men über­legt, dass 100 Euro im Jahr eine gute Sum­me für ein Paten­kind wären. Natür­lich könnt ihr dann auch per Brief oder Mail Kon­takt zu eurem Paten­kind auf­neh­men und wir kön­nen euch Fotos schi­cken, damit ihr wisst bei wem eure Hil­fe ankommt.

Wer Inter­es­se an einer sol­chen Paten­schaft hat oder Fra­gen, darf sich ger­ne per Mail bei mir mel­den (elisabeth.namibia[at]gmx.de) und ich schi­cke dann wei­te­re Infor­ma­tio­nen über die­ses Pro­jekt.“

Ich ken­ne Eli­sa­beth seit der 7. Klas­se – sie ist mich bis zum Abitur nie als Leh­rer „los­ge­wor­den“ – zwei Jah­re Deutsch (7,8), zwei Jah­re Che­mie (9,10), ein Jahr Che­mie (11), zwei Jah­re Deutsch (12,13). Weil ich sie ken­ne, den­ke ich, dass das eine gute Sache wer­den könn­te. Wir als Fami­lie über­le­gen auch schon sehr lan­ge, eine sol­che „Long-Distance-Paten­schaft“ anzu­ge­hen. Ein per­sön­li­cher Kon­takt nach Afri­ka ist da immer ein guter Anfang.

Verlorene Links

Herr Rau hat geschrie­ben, wie es zu so etwas kommt. Ich beklag­te vor nicht all­zu lan­ger Zeit, dass Leh­rer­blogs unter­ein­an­der oft gar nicht so wild ver­linkt sind. Also kom­me jetzt hier von mir auch ein paar kom­men­tier­te Links zu Arti­keln, zu denen ich eigent­lich auch noch etwas oder mehr sagen woll­te, es aber wie­der und wie­der nicht hin­be­kom­men habe:

  1. Felix Schaum­burg macht sich Gedan­ken zum The­ma „Frei­heit im Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­tem Unter­richt“ und fasst dazu meh­re­re Arti­kel prä­gnant zusam­men. Vor län­ge­rer Zeit habe ich die­ses The­ma auch schon ein­mal sub­jek­tiv „bedacht“ und nicht nur Lob dafür erhalten…
  2. Jean-Pol spricht über kogni­ti­ve Sche­ma­ta zur Lebens­be­wäl­ti­gung – ange­sto­ßen durch Kri­tik an sei­nem Stre­ben, so etwas wie Lie­be kogni­tiv zu erfas­sen. Natür­lich geht es dabei auch um kogni­ti­ve Kon­trol­le über das gedank­lich schwer Fass­ba­re, also ein­mal mehr um das Bedürf­nis nach Sicher­heit. Eini­ge Men­schen emp­fin­den die­sen kogni­ti­ven Kon­troll­ver­lust als Berei­che­rung und kri­ti­sie­ren den Ansatz ent­spre­chend. Net­tes Spannungsfeld.
  3. Wal­ter Böh­me macht sich Gedan­ken über die Bedeu­tung der neu­en Medi­en im Kon­text der bestehen­den gesell­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se in der phy­si­schen Welt und for­dert abso­lut nach­voll­zieh­bar mehr päd­ago­gisch und psy­cho­lo­gisch fun­dier­te Unter­stüt­zung an den Schu­len. Abso­lu­te Zustim­mung: Was ist eigent­lich mit Super­vi­si­on für die Lehr­kräf­te zur akti­ven Qua­li­täts­ent­wick­lung fern ab von eva­lua­to­ri­schen „Mess­bar­kei­ten“?
  4. Das nächs­te Edu­Camp in Aachen steht bevor. Mei­ne Ver­hand­lun­gen mit dem Fami­li­en- und Finanz­mi­nis­te­ri­um hier im Hau­se lau­fen gera­de an, wobei ich aber fürch­te, dass das in eine Neben­stel­le aus­ge­la­ger­te Arbeits­mi­nis­te­ri­um just an die­sem Wochen­en­de sei­nen Tri­but for­dern wird (6‑stündige Vor­ab­i­tur­klau­sur liegt auf dem Tisch). Mist. End­lich ein­mal eine Tagung an einem Wochen­en­de und dann sowas…
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