Schulnetzwerk

In den letz­ten bei­den Wochen habe ich mich ein wenig in unser Schul­netz­werk ein­ge­gra­ben – als medi­en­päd­ago­gi­scher Bera­ter kann man es ja nicht auf sich sit­zen las­sen, dass man anders­wo nichts vor­zu­stel­len hat – zudem haben wir hier mitt­ler­wei­le vor Ort so aus­ge­zeich­ne­te Bedin­gun­gen, dass sich bestimmt auch ein­mal eine Tagung orga­ni­sie­ren lässt. Weil unser Schul­trä­ger zur­zeit mas­siv in bau­li­che Maß­nah­men inves­tiert, ist man geneigt, sich bei der Bean­tra­gung von Mit­teln für den Ver­mö­gens­haus­halt eher zurück­zu­hal­ten oder eben noch etwas zu warten.

Bei uns man­gelt es nicht an Kup­fer, das im Gebäu­de ver­legt ist – es gibt sogar Glas­fa­ser­stre­cken zwi­schen den ein­zel­nen Gebäu­de­tei­len. Es gibt in den Natur­wis­sen­schaf­ten und in ein­zel­nen Gebäu­de­tei­len auch WLAN, jedoch längst nicht flä­chen­de­ckend. In den PC-Räu­men wer­keln noch P4‑2,8Mhz-Kisten mit 512MB RAM vor sich hin. Zur betreu­en­den Fir­ma kann ich noch nicht viel sagen – so rich­tig habe ich noch nicht mit ihr zusam­men­ge­ar­bei­tet. Gut wäre auf lan­ge Sicht sicher ein peri­odi­scher Ter­min zur Sich­tung und Bespre­chung der anfal­len­den Aufgaben.

Ein wenig möch­te ich das Netz­werk pla­nen und sei­nen Auf­bau koor­di­nie­ren, wer­de in der Anfangs­zeit aber etwas sel­ber zau­bern müs­sen. Immer wie­der mache ich die Erfah­rung, dass sich dabei viel Gehirn­schmalz und Arbeit am Anfang unge­mein posi­tiv für die lang­fris­ti­ge Aus­rich­tung aus­wir­ken. Fol­gen­de Grund­sät­ze hal­te ich für Schul­netz­wer­ke mitt­ler­wei­le für essentiell:

  1. Eine zen­tra­le Authen­ti­fi­zie­rung ist unbe­dingt not­wen­dig. Ich nut­ze für mei­ne Web­ser­vices dafür seit Jah­ren LDAP – kann auch ein AD (Win­dows) sein. Das ist qua­si das Backend für alles wei­te­re – am bes­ten mit zumin­dest peri­odi­scher, nicht-phy­si­ka­li­scher Anbin­dung (CSV, USB-Stick) an das Ver­wal­tungs­netz der Schu­le. Dann kann man auch das mit der Daten­spar­sam­keit realisieren.
  2. PC-Räu­me sind sowas von eight­ies. Die Zukunft liegt in der Cloud, die man sich ent­we­der selbst bas­telt oder ein­kauft. Fol­ge­rich­tig muss ein wesent­li­ches Augen­merk auf WLAN und Uplink lie­gen, um mit­tel­fris­tig vie­le mobi­le Gerä­te bedie­nen zu können.
  3. Soft­ware­de­ploy­ment ist der Schlüs­sel für Nach­hal­tig­keit. Soft­ware muss sich zwin­gend zen­tral ver­tei­len las­sen, am bes­ten per PXE. So hat z.B. eine Fir­ma einen zen­tra­len Punkt, an dem neue Soft­ware ein­ge­pflegt wird – das spart War­tunsg­kos­ten und öff­net gedank­li­che Räu­me für die Wei­ter­ent­wick­lung des Schul­netz­werks. Lösun­gen dafür gibt es vie­le, z.B. opsi, fog oder RIS.
  4.  Ohne didak­ti­sches Kon­zept ist jedes Schul­netz­werk wert­los. Die Tech­nik muss die Fre­ir­räu­me schaffen.
  5. Ohne Fort­bil­dung des päd­ago­gi­schen Per­so­nal ist jedes Schul­netz­werk wert­los. Die Tech­nik muss die Frei­räu­me schaffen.
  6. Das Sys­tem selbst muss didak­ti­sches Poten­ti­al und Par­ti­zi­pa­ti­ons­mög­lich­kei­ten schaf­fen – War­um nicht Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit in die Arbeit inte­grie­ren? Da gibt es viel zu ler­nen und zu erfah­ren. Also Open­So­ur­ce. Zumin­dest auf dem Server.
  7. Das Netz­werk muss Band­brei­te lie­fern – Gbit ist Min­dest­stan­dard – vor allem bei den Switches.

Momen­tan habe wer­den unse­re Cli­ents mit dem schon nicht mehr erhält­li­chem Micro­soft Shared Com­pu­ter Tool­kit so ver­ram­melt, dass Ände­run­gen an der loka­len Instal­la­ti­on auch ohne Zusatz­hard­ware nicht mög­lich sind. Ein Schul­ser­ver regelt Frei­ga­ben via Sam­ba und fun­giert gleich­zei­tig als Netz­fil­ter – über den Ansatz lässt sich treff­lich strei­ten, aber er funk­tio­niert. Lei­der bringt er diver­se Nach­tei­le mit sich, die die Punk­te 4+5 mei­ner Lis­te betreffen. 

Eine Soft­ware auf allen unse­ren Cli­ents zu instal­lie­ren, dau­ert unge­fähr 20 Arbeits­stun­den, da nicht nur die Soft­ware ein­ge­spielt wer­den will, son­dern auch die Rech­ner immer wie­der aus der Domä­ne flie­gen usw.. Das geht so nicht. Des­we­gen Deploy­ment (Punkt 3) – image- (fog) oder sys­tem­dienst­ba­siert (opsi).  Das ist ein Muss – gera­de auch in hete­ro­ge­nen Sys­tem­land­schaf­ten mit ver­schie­de­nen Win­dows­ver­sio­nen. Es gibt schi­cke Win­dows­lö­sun­gen, z.B. RIS. Kos­tet. Summen.

Per­spek­ti­visch muss so oder so ein neu­er Ser­ver her, der z.B. einem even­tu­el­lem Dienst­leis­ter die Grund­la­ge für eine War­tungs­tä­tig­keit bie­tet. In Nie­der­sach­sen läuft das an vie­len Schu­len über iserv. Es ist die in mei­nen Augen zur Zeit aus­ge­reifs­tes­te Schul­ser­ver­lö­sung über­haupt (neben paedML aus BW) – kos­tet aber. Bezeich­nen­der­wei­se ist die Kis­te an einer Schu­le ent­stan­den, die Punkt 6 mei­ner Lis­te sehr ernst genom­men hat. Dum­mer­wei­se kann iserv von Hau­se aus kei­ne Ter­mi­nals bedie­nen – das hät­te ich aber soooo ger­ne. Die Vor­stel­lung, 0815-Hard­ware auch in öffent­li­chen Berei­chen der Schu­le zur Ver­fü­gung stel­len zu kön­nen, fin­de ich nett. Zudem kön­nen unse­re bestehen­den Cli­ents PXE. Fürs Ter­mi­nal reicht die Hard­ware dicke.

Wo will ich hin?

  1. Kol­le­ge XY hat den Wunsch nach einer Soft­ware, die idea­ler­wei­se frei ver­füg­bar ist (sonst muss er die Lizen­zen eben auf­trei­ben). Ich oder ein Schü­ler oder ein Dienst­leis­ter modi­fi­ziert Remo­te das Basis­image. Ein Sys­tem­dienst weckt nachts die Cli­ents via WOL auf und spielt das Image neu auf. Kol­le­ge XY kommt am nächs­ten Mor­gen und kann arbeiten.
  2. Die Fest­plat­te eines Note­books an einem SMART-Board ver­sagt. Der Tech­ni­ker der Hard­ware­fir­ma kommt mit einem Ersatz, boo­tet via PXE und das Image wird ohne Nut­zer­ein­griff restau­riert auf den letz­ten Stand.
  3. Das Note­book in der Che­mie ohne fes­ten Netz­zu­griff wird durch einen Kol­le­gen ver­kon­fi­gu­riert. Ich sage dem Schul­as­sis­ten­ten Bescheid, der es zu sich in die Werk­statt nimmt und per PXE über einen GBit-Uplink zum Deploy­ment­ser­ver das Image restau­riert und nach 30 Minu­ten wie­der in die Che­mie stellt.
  4. Ein Media­ser­ver im Schul­netz ver­sorgt nach Klä­rung von Lizenz­fra­gen das Schul­netz per DLNA mit Audio­files (Fremd­spra­chen-CDs) und Fil­men (z.B. Mer­lin). Jedes Android‑, iOS- oder Sonst­wie­ge­rät mit DLNA-Cli­ent spielt das im Klas­sen­raum z.B. über WLAN ab. DLNA-Cli­ents sind übri­gens oft sehr schi­cke Apps, mit denen jeder Maus­schub­ser zurechtkommt.

Tech­nisch ist das alles mög­lich – heu­te, kom­plett mit Open­So­ur­ce. Müss­te das für unse­re Schu­le umge­setzt wer­den, wür­de ich inkl. Migra­ti­on bei einer fähi­gen Fir­ma dafür drei Wochen mit ca. 120 Mann­stun­den ( 80,- Euro Stun­den­satz – soll ja eine fähi­ge Fir­ma sein) anset­zen. Dann wäre mit einem Kapi­tal­ein­satz von ca. 20.000 Euro inkl. Hard­ware aber für eini­ge Zeit Ruhe. Und: Man spart auf mitt­le­re Sicht erheb­lich bei den War­tungs­kos­ten. Außer­dem habe ich eigent­lich das Unter­rich­ten gelernt und soll­te mich dar­auf kon­zen­trie­ren. So – und jetzt Fundraising.

IT-Konzept (technisch)

Wir über­ar­bei­ten nach den Feri­en unse­re kom­plet­te IT-Struk­tur. Ich habe in den letz­ten Tagen dar­über viel nach­ge­dacht und mit Vir­tu­al­box flei­ßig klei­ne, vir­tua­li­sier­te Net­ze gebaut. Ziel war es, etwas zu ersin­nen, was einer­seits tech­nisch für eine Lehr­kraft beherrsch­bar ist, ander­seits mög­lichst vie­le didak­ti­sche Mög­lich­kei­ten eröff­net. Zudem spie­len natür­lich auch Wirt­schaft­lich­keits­über­le­gun­gen und öko­lo­gi­sche Aspek­te eine Rol­le (man muss es ja dem Schul­trä­ger auch ver­mit­teln kön­nen). Her­aus­ge­kom­men ist das hier:

Kern ist das LTSP-Pro­jekt. Ein schö­ner Eins­tig in das grund­sätz­li­che Prin­zip fin­det sich auf Wiki­pe­dia: Man degra­diert sämt­li­che Schü­ler­rech­ner zu rei­nen Anzei­ge­ge­rä­ten. Fest­plat­ten und nicht erfor­der­li­chen RAM reißt man her­aus, ver­ram­melt das BIOS mit einem Pass­wort und lässt die Kis­ten per PXE vom LTSP-Ser­ver boo­ten – das muss pro Tag ein­mal gesche­hen und dau­ert kür­zer als ein WinXP-Start (Was nicht viel hei­ßen will…).

Damit ent­fällt sämt­li­che Turn­schuh­ad­mi­nis­tra­ti­on und auch die emp­find­lichs­ten Kom­po­nen­ten von PCs sind eli­mi­niert. Soft­ware muss nur noch auf einem Gerät instal­liert wer­den und ist dann auf allen Cli­ents ver­füg­bar. Als Anzei­ge­ge­rät ist ein Pen­ti­um I mit 133Mhz und halb­wegs brauch­ba­rer Gra­fik­kar­te aus­rei­chend. Schön wären natür­lich ech­te Thin­Cli­ents, am bes­ten in ein LCD-Panel inte­griert – so dürf­te es lei­se und kühl im PC-Raum wer­den. Alle Anwen­dun­gen lau­fen auf einem zen­tra­len Ser­ver, der natür­lich ein Ser­ver und kein Spiel­zeug sein muss (Hexa­co­re, 32GB RAM, RAID10, red­un­dan­te Netz­tei­le – die 4000-Euro-Klas­se halt). Sound kann man bidi­rek­tio­nal an die Cli­ents wei­ter­rei­chen, mit Video klappt es auch, wenn die Anbin­dung stimmt und man auf HD-Mate­ri­al ver­zich­ten mag.

Der Ser­ver kann aller­dings nur Linux (Ubun­tu). Damit kann man sur­fen, schrei­ben, Audio bear­bei­ten u.v.m. – das Wich­tigs­te halt. Die meis­ten Diens­te ver­la­gern sich eh in die Cloud. Es ist nicht schwer, GNOME einen Win­dows7- oder XP-Look auf­zu­zwin­gen – aber das hal­te ich für eine Art Betrug. Die meis­ten „Win­dowsia­ner“ kom­men mit mei­nem Net­book erstaun­lich gut klar und den Desk­top kann man ja vor­struk­tu­rie­ren mit net­ten, ein­fa­chen Icons. Mit WINE habe ich bis­her zusätz­lich fast alle Soft­ware zum Lau­fen gebracht, die auf unse­ren jet­zi­gen WinXP-Cli­ents vor sich hin­ve­ge­tiert. Hier sind vor allem mit den Her­stel­lern lizenz­recht­li­che Fra­gen zu klä­ren, da es WINE recht egal ist, ob eine Word2010-Instanz 25x von ver­schie­de­nen Nut­zern gestar­tet wird…

Datei­en las­sen sich auf USB-Medi­en spei­chern, die LTSP von den Cli­ents durch­ge­reicht bekommt, oder man nutzt NFS (ist bei LTSP lei­der so) mit fes­tem Quo­ta für jeden Nut­zer­ac­count (gefühlt 1GB, dann wür­de bei uns noch die 2GB-Plat­te für die gan­ze Schul­ge­mein­schaft bei Voll­aus­las­tung reichen).

Die Nut­zer­ver­wal­tung mache ich tra­di­tio­nell über LDAP. Dann kann man den Pro­xy dar­über mit Anmel­dung lau­fen las­sen. Außer­dem lässt sich das Ding so schön per Skript mit einem kas­trier­ten Export der Schü­ler­da­ten­bank füt­tern (inkl. Ord­nung nach Klas­sen) – das Skript gibt es schon für die Anbin­dung unse­res Web­an­ge­bots. Das ist übri­gens der här­tes­te Teil der Geschich­te. LDAP hat dafür aber auch den Vor­teil, dass es mit RADIUS spricht – ein net­tes Spiel­zeug (man kann in LTSP auch die Cli­ent­kon­fi­gu­ra­ti­on dar­über machen). So mel­det man sich per WLAN in der Schu­le mit den gewohn­ten Netz­werk-Log­in­da­ten an, jeder WLAN-Rou­ter kriegt sein eige­nes Netz, (dann gehen die IPs so schnell nicht aus) man kann fest­le­gen, wer sich wann anmel­den darf (abends braucht man kein Netz, oder?) usw.. Dann noch ein AdHoc-Netz, um das gan­ze Schul­ge­län­de zu bestrah­len… (träum…). Aber das wird eh die Zukunft – mehr als der per­sön­li­che Desk­top auf dem Schulserver.

Eini­ge Din­ge gehen par­tout nicht unter Linux. Dafür wür­de ich ger­ne einen WindowsServer2008RC2 hin­stel­len, der über 25 Accounts ver­fügt. Bei der Anmel­dung am LTSP kann man sich dann ent­schei­den, ob man Win­dows möch­te oder nicht und sowohl der Ser­ver als auch die Soft­ware­li­zen­zen sind bei 25 Cli­ents noch über­schau­bar teu­er. Ob man nun einen RDesk­top oder die die Aus­ga­be eines XSer­vers an die Cli­ents wei­ter­lei­tet, ist wohl egal. Viel­leicht lässt sich der Win­dows­Ser­ver sogar vir­tua­li­sie­ren, wenn man den LTSP-Ser­ver noch dicker… .

Das Schö­ne an die­sem Kon­zept ist sei­ne Modu­la­ri­tät: Man kann klein anfan­gen und sich dann stei­gern – allein der LTSP-Ser­ver mit sei­ner Hard­ware, den braucht man schon. Die Cli­ents sind ja schon da. Wenn man völ­lig bekloppt sein will, ver­legt man alle jet­zi­gen Cli­ents in vir­tu­el­le Maschi­nen und nutzt deren Lizen­zen weiter.

Was kos­tet das Gan­ze? Im Voll­aus­bau schät­ze ich eine Sum­me von 10000,- Euro (ohne Cli­ents und wenn man es selbst macht: LTSP ist in Ubun­tu sehr gut vor­kon­fi­gu­riert und recht schnell auf­ge­setzt). Wenn man 50 Cli­ents erneu­ern oder durch Note­books erset­zen möch­te, darf jedes nur 200,- Euro kos­ten, damit es „bil­li­ger“ wird. Für den Anfang tut es auch nur der LTSP-Ser­ver und der VLAN-fähi­ge Switch – dann kommt man wohl mit der Hälf­te hin und hat recht aktu­el­le, leicht wart­ba­re Systeme.

Virtual Choir 2.0

Jaja, es gibt Din­ge, die kaum einer von mir weiß, z.B. die Sache mit dem Gesang. Hier vor Ort gibt es einen musi­ka­lisch recht hoch­wer­ti­gen, klei­nen Kam­mer­chor (des­sen Web­sei­te ich bis heu­te nicht auf die Rei­he bekom­me), dem ich seit nun­mehr 7 1/2 Jah­ren ange­hö­re.  Zum Reper­toire gehö­ren z.B.

Also recht bunt gemischt und durch­aus schwe­res Zeugs mit dabei. Unge­fähr im Spät­som­mer des letz­ten Jah­res bin ich auf Eric Whi­tacre gesto­ßen. Nicht dass ich unse­ren Chor­lei­ter je davon über­zeu­gen kön­nen wer­de, etwas von ihm zu sin­gen – den­noch macht mir sei­ne Musik mit den vie­len Quart­par­al­le­len und Vor­hal­ten aber auch expe­ri­men­tel­len Kom­po­si­tio­nen schon eine Men­ge Freu­de. Wer mag kann sich in sei­nem Play­er mal das eine oder ande­re anhö­ren. Ich emp­feh­le „Water Night“ für de Ein­stieg – das ist schon fast ein klas­si­sches Stück für A‑Capellachöre rund um den Glo­bus gewor­den. Da ich das hier ja nicht sin­gen darf, muss­te was passieren.

Eric Whi­tacre hat eine Idee ent­wor­fen, die erst­mal recht ver­rückt klingt: Sän­ger über­all auf der Welt sin­gen ihre Stim­me als Video­tra­ck ein und stel­len das Ergeb­nis auf You­Tube ein. Die Vide­os wer­den dann zu einem gro­ßen zusam­men­ge­schnit­ten und fer­tig ist ein vir­tu­el­ler Chor. Die Phi­lo­so­phie dahin­ter ist natür­lich voll­kom­men Web2.0 und wird wird von Herr Whi­tacre bes­ser als ich es je könn­te auch in einem TED-Talk erklärt.

Ges­tern war es dann so weit: Das voll­stän­di­ge Video des Vir­tu­al Choir 2.0 ist online – und Maik aus Clop­pen­burg ist dabei. Auch ich habe einen Track ein­ge­sun­gen und davon ein paar Bil­der gemacht…

… viel­leicht ent­deckt mich ja jemand in die­sem Chor­uni­ver­sum und schickt mir einen Screen­shot (in der bis­he­ri­gen Lo-Res-Ver­si­on dürf­te das aber aus­sichts­los sein). Lei­der ist das Video von Deutsch­land aus noch nicht sicht­bar (Rech­te­pro­ble­me), so dass ich mit dem Link etwas getrickst habe. Es wird all­mäh­lich Zeit für einen vir­tu­el­len Ser­ver in der Ukrai­ne für mich – schon ärger­lich, die­se völ­lig sinn­lo­se Filterung.

Update: Auf Vimeo geht es…

 

Eric Whitacre’s Vir­tu­al Choir 2011 – „Sleep“ from Jack Row­land on Vimeo.

Update 2: Wie man sieht, geht es nicht mehr

Es gab nach Aus­sa­ge von Eric Whi­tacre kei­ne Eini­gung mit der GEMA. Nied­lich, die­se deut­sche Büro­kra­tie – so öff­net man die Her­zen für Vor­ha­ben wie das Leis­tungs­schutz­recht und ande­re Copy­right­ge­set­zes­vor­stö­ße – die kapie­ren offen­bar nicht, dass der­ar­ti­ges Gezi­cke ihnen auf Dau­er mehr scha­det als nützt. Dafür gibt es jetzt eine eige­ne Sei­te für Deutsch­land mit dem Video

Viel Spaß!

 

Mobiles Internet in der Schule

… sieht bei mir zur Zeit so aus:

Es han­delt ich um einen Asus eeepc701 (ers­te Serie) mit furcht­bar sta­bi­lem Gehäu­se. Es ist sehr klein – etwa wie unser Deutsch­buch in der 8. Klas­se – und ver­trägt auch rohe Behand­lun­gen. Dar­auf befin­det sich Ubun­tu 10.04 (lucid). Gekop­pelt wird dies per USB-Kabel mit einem Sam­sung SGH-i640 mit QUERTZ-Tas­ta­tur, in dem eine Han­dy­kar­te von Klar­mo­bil mit Daten­op­ti­on wer­kelt (ab 200MB Daten­vo­lu­men dros­seln die auf GPRS – das errei­che ich aber auch mit dem Net­book kaum – Will sich jemand von mir wer­ben las­sen?). Das Han­dy ist gut ver­ar­bei­tet, bie­tet UMTS und läuft unter Win­dows Mobi­le 6. Expe­ri­men­te mit mei­nem ande­ren Smart­phone habe ich abge­bro­chen. Der gan­ze Plun­der ist gebraucht für sehr wenig Geld zusam­men­ge­kauft. Mit einem durch­schnitt­li­chen iPho­ne/i­Pad-Ver­trag hat man das glei­che Geld, was ich inklu­si­ve Anschaf­fung und Ver­bin­dungs­kos­ten in zwei Jah­ren ver­bal­le­re schon in ca. sie­ben bis acht Mona­ten dem Han­dy­pro­vi­der sei­nes Ver­trau­ens in den Rachen geworfen.

Für mich sind jed­we­de Touch­pho­nes seit Nut­zung die­ser Kom­bi unbrauch­bar. Ich bin beim Ein­tip­pen von z.B. Ter­mi­nen 3x so schnell wie selbst auf noch grö­ße­ren Smart­phones wie z.B. dem iPho­ne. Sur­fen kann ich(!) Dank Ope­ra mini auf dem Han­dy auch weit bes­ser als auf iPho­ne & Co.

Zum Sur­fen ist das Dis­play des 701ers aller­dings für mich das Äußers­te an Kom­pakt­heit, was ich mei­nen Augen zumu­ten kann. Auf dem Han­dy läuft not­falls auch Goo­gle­Maps – ok, der GPS-Emp­fän­ger fehlt ein wenig.

Zur Kopp­lung der bei­den Gerä­te ste­cke ich das beim Han­dy mit­ge­lie­fer­te USB-Kabel in das Net­book und gebe auch dem Han­dy­dis­play dann die Inter­net­ver­bin­dung frei. Ubun­tu erkennt das Han­dy als eth1-Netz­werk­schnitt­stel­le und benutzt es auch so. Ein­ste­cken – online.

Jaja – Linux ist schon eine kom­pli­zier­te Sache… Unnö­tig zu sagen, dass sich Ubun­tu per Klick in den AP-Modus schal­ten lässt und damit z.B. Schülerlaptops/Smartphones/iPods/iPads als Acces­s­point ins Inter­net die­nen kann… Zu irgend­was muss die WLAN-Geschich­te des eeepc in Räu­men ohne WLAN ja gut sein.

Auf der Suche nach einem Smartphone

Ich brau­che ein Smart­phone. Nicht um zu tele­fo­nie­ren, nicht um SMS zu schrei­ben (ich füh­re ein Gespräch per Han­dy im Monat und wer­den 0x auf dem Han­dy ange­ru­fen, weil es immer aus ist), son­dern für mei­ne papier­lo­se Schul­ta­sche. Ich brau­che es, um schnell ein­mal im Unter­richt etwas nach­schau­en zu kön­nen (unter­richts­be­zo­gen) und ich brau­che es für Ver­wal­tungs­auf­ga­ben (münd­li­che Noten).  Dabei habe ich ganz eige­ne Vor­stel­lung von Benut­zer­ober­flä­chen: Sie müs­sen funk­tio­nie­ren, Ästhe­tik ist mir total egal. Ich kann mei­ne Noten auch ger­ne in eine Text­da­tei auf der Kon­so­le tip­pen, die mir dann ein Script in die Daten­bank haut, als stän­dig dar­auf zu war­ten, dass sich Kli­ckibun­ti-Ober­flä­chen auf­bau­en. Ich brau­che also kein Spiel­zeug. Der abso­lu­te Hit wäre ein VNC-Cli­ent, mit dem ich dann über einen  zusätz­li­chen VPN-Cli­ent ver­schlüs­selt nach Hau­se fun­ken könn­te, um z.B. über mein Bus­sys­tem das Arbeits­zim­mer auf­zu­hei­zen oder das Außen­licht ein­zu­schal­ten, bevor ich nach Hau­se kom­me… (das gin­ge aber auch über einen Browser).

Ich ver­ab­scheue geschlos­se­ne Par­al­lel­uni­ver­sen. Damit fällt die kom­plet­te Apple-Liga flach – mag nett sein, aber da geht es um das Prin­zip. Schön wäre ein Smart­phone mit Linux (was sich auch mit Linux oder Egroup­ware  syn­cen lie­ße) – damit kommt Android der Sache am nächs­ten.  Momen­tan sind das HTC Tat­too und das Gala­xy in der enge­ren Aus­wahl (WLAN, Touch und GPS sind Pflicht).  Rich­tig gut pas­sen könn­ten auch das Nokia N90 oder N97. Letz­te­re sind zwar auch geschlos­sen, besit­zen aber von Werk aus halb­wegs durch­dach­te PIM-Funk­tio­nen und syn­cen mit allem und jedem, haben auch auch ihren Preis…

Lei­der gibt es für Leu­te wie mich kei­ne geeig­ne­ten Ver­trä­ge: Da ist immer irgend­wel­cher unbrauch­ba­rer Schrott drin­ne: Weekend-Gesprächs­flats. z.B. Am Wochen­en­de bin ich zu Hau­se oder mit Men­schen unter­wegs, die  ich dann nicht anru­fen brau­che. Ver­güns­tig­te Minu­ten­prei­se, Gesprächs­frei­mi­nu­ten (ich tele­fo­nie­re nicht mit Han­dys). Ich muss also immer Leis­tun­gen mit­be­zah­len, die ich ein­fach nicht brau­che. Es ist aber auch schwer mit mir. Ein­zi­ge Aus­we­ge: O2_o mit Daten­op­ti­on (200MB inklu­si­ve, dann Dros­se­lung auf GPRS, mehr brau­che ich nicht) oder Klar­mo­bil Flat 500 (500MB Daten­vo­lu­men, monat­lich künd­ba­re Opti­on, Han­dy über O2 holen).  Die Optio­nen lau­fen nur drei Monate/einen Monat, dann kann ich sie kün­di­gen, wenn das WLAN in der Schu­le doch so toll läuft, dass ich nicht auf das Han­dy­netz zurück­fal­len muss (wie jetzt in man­chen Klas­sen­räu­men). Tja – mit O2 gibt es maxi­mal EDGE hier in Clop­pen­burg. Klar­mo­bil wickelt ihren  Daten­kram über das O2-Netz ab – deren Daten­op­ti­on ist also auch kei­ne Alternative.

Seufz. Viel­leicht hat ja jemand von euch noch Ideen. Das Han­dy darf so bis 300,- Euro kos­ten (nein, kein sub­ven­tio­nier­tes Han­dy, das ist in mei­nen Augen nur Kun­den­bin­dung), der Tarif nicht mehr als 10,- Euro/Monat bei kur­zer Ver­trags­lauf­zeit (1–3 Mona­te). D‑Netz wäre natür­lich hübsch… E‑Plus/O2 haben hier vor Ort lei­der kein UMTS auf dem Mast. EDGE reicht eigent­lich auch…

PS:

Ich bin ja schon ent­setzt, was einem teil­wei­se in Han­dy­shops so ange­bo­ten wird… Man grup­piert mich anschei­nend bei dem Satz „Ich tele­fo­nie­re nicht damit!“ sofort in die Grup­pe „Ahnungs­lo­ser“ ein und bie­tet dann Laden­hü­ter an, die schon zwei Jah­re auf dem Markt sind…

1 7 8 9 10