Ein ganz normaler Schultag

Heu­te habe ich zwei zwei­stün­di­ge Klau­su­ren im Fach A schrei­ben las­sen. Die­se waren nicht ver­schieb­bar, da es für „Neben­fach­klau­su­ren“ Vor­schrif­ten bezüg­lich des Zeit­punk­tes vor den Zeug­nis­sen gibt und bei­de Klas­se in die­sem Jahr zwei Wochen im Betriebs­prak­ti­kum waren.

Ich unter­rich­te diens­tags Klas­se A, Klas­se B und Klas­se C im Fach A im Raum A jeweils ein­stün­dig in den ers­ten drei Stun­den nach­ein­an­der. Klas­se A soll­te in den ers­ten bei­den Stun­den schrei­ben und zwar nicht in Raum A, son­dern in ihrem Klas­sen­raum B, da ich Raum A ja in der zwei­ten Stun­de für Klas­se B brauch­te. Des­wei­te­ren habe ich die Fach­leh­re­rin A, die in Klas­se A in der zwei­ten Stun­de das Fach B unter­rich­tet, dar­über infor­miert, dass sie in Raum B Auf­sicht füh­ren muss und mich bit­te im Lau­fe der Pau­se ablöst. Fach­leh­re­rin A erkrank­te nun kurz­fris­tig, sodass Fach­leh­rer B nun die Klas­se A in der zwei­ten Stun­den ver­tre­ten soll­te und von mir ent­spre­chend infor­miert wor­den ist. Dum­mer­wei­se stell­te sich am Vor­tag der Klau­sur her­aus, dass Fach­leh­rer B eben­falls erkrankt das Bett hütet, sodass ich in Abspra­che mit den Stun­den­pla­ner, der noch am Mit­tag der Klas­se A Fach­leh­rer C als Ersatz für Fach­leh­rer B zuteil­te, der ja schon Ersatz für Fach­leh­re­rin A war, den Kol­le­gen C infor­mier­te. So konn­te ich  ihm noch am Vor­abend eine ruhi­ge Stun­de mit rei­ner Auf­sicht ankün­di­gen. Die Klau­sur für Klas­se A lief damit aus­ge­zeich­net und auch die Ablö­sung funk­tio­nier­te tadel­los, sodass ich Klas­se B noch recht­zei­tig im Raum A erreich­te und dort den Unter­richt „aus­brin­gen“ konn­te. Blieb noch die zwei­te Klau­sur, dies­mal für Klas­se C.

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Erzählprojekt „Griechische Mythologie“

Ich woll­te ein­mal etwas ande­res als Gedicht­vor­trä­ge. Also wird bei mir im Unter­richt neu­er­dings erzählt. Zunächst habe ich mich mit den SuS etwas vor­be­rei­tet. Dabei spiel­te ins­be­son­de­re eine gelun­ge­ne Pau­sen­tech­nik ein gro­ße Rol­le. Danach haben alle aus der Klas­se einen Teil aus einer grie­chi­schen Sage erhal­ten, den sie zu Anfang unse­rer ein­zi­gen Dop­pel­stun­de in der Woche vor­tra­gen. Jede Woche sind vier SuS an der Rei­he.  Die inhalt­li­che Basis bil­den die her­vor­ra­gen­den Bänd­chen von Karl Kere­nyi: „Die Mytho­lo­gie der Grie­chen I+II“. Die­se Vor­la­ge muss von den SuS so umge­stal­tet wer­den, dass eine ver­ständ­li­che und anspre­chen­de Erzäh­lung dabei her­aus­kommt. Beim Vor­trag selbst sind ledig­lich Kar­tei­kar­ten mit Stich­punk­ten gestat­tet. Zudem wird der Vor­trag mit Hil­fe mei­nes Net­books auf­ge­zeich­net (nur Audio) und das Ergeb­nis an die SuS ver­schickt, damit sie sich selbst auch ein­mal erleben.

Der Hin­ter­ge­dan­ke dabei ist natür­lich, dass mytho­lo­gi­sche Kennt­nis­se zur Zeit mehr und mehr ver­blas­sen, jedoch für das Ver­ständ­nis vie­ler lite­ra­ri­scher Moti­ve uner­läss­lich sind. So ergibt sich ein Nut­zen für bei­de Par­tei­en: den Vor­tra­gen­den und die Zuhö­rer. Gedich­te waren mir dafür ein wenig zu scha­de – das macht ja jeder…

Koch versteht

Auch wenn es schon so oft ver­linkt wor­den ist. Man möge sich vor Augen hal­ten, dass das der Mann ist, der im hes­si­schen Land­tag behaup­tet hat, lang­haa­ri­ge Leh­rer könn­ten kei­ne ange­mes­se­nen Vor­bil­der für SuS sein – also eine doch eher kon­ser­va­ti­ve Aus­sa­ge. Schaut es euch an, was der Mann zur Fra­ge der digi­ta­len Gesell­schaft und zur Rol­le der Netz­welt sagt.

Warum Rechtschreibleistungen nachlassen

Gera­de wur­de bei uns in den 5. Klas­sen ein Ver­gleichs­dik­tat geschrie­ben. Mit den Jah­ren fal­len die­se Dik­ta­te nicht bes­ser aus, obwohl ich mir ein­bil­de, dass die Dik­tat­tex­te selbst immer leich­ter wer­den. Mei­ne begrenz­te Ursa­chen­fo­schung an die­ser Stel­le ent­behrt jed­we­der Wis­sen­schaft­lich­keit, hilft mir aber bei der Auf­recht­erhal­tung mei­nes sub­jek­ti­ven Welt­bil­des. Wo sehe *ich* Ursachen?

1. Schrift­lich­keit – Mündlichkeit

Vor 15 Jah­ren war noch alles gut. Es gab eine geschrie­be­ne Spra­che und es gab eine gespro­che­ne Spra­che. In Brie­fen schrieb man über­wie­gend Schrift­deutsch, sogar auf Urlaubs­kar­ten (gan­ze Sät­ze, gram­ma­ti­sche Sät­ze usw.). Es gab auch schon ein­zel­ne Ansät­ze, das nicht zu tun, z.B. auf Gruß- oder Glück­wunsch­kar­ten. Aber im Gro­ßen und Gan­zen sprang das Relais mit der Auf­nah­me eines Schreib­ge­rä­tes auf den „Schreib­mo­dus“ um, d.h. münd­li­che Spra­che war von der schrift­lich for­mal-sprach­lich klar unterschieden.

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Facebook ist mir potentiell zu teuer

Det­lef Teich kom­men­tiert in einer sei­ner neu­es­ten Arti­kel Gedan­ken von Adam Soboc­zyn­ski, ver­öf­fent­licht in der Online-Aus­ga­be der Zeit. Mich bewegt die­ser Kom­men­tar, wie mich auch der Zeit­ar­ti­kel bewegt, der (also der Zeit­ar­ti­kel)  für mich zwar unbe­streit­ba­re struk­tu­rel­le Schwä­chen im Argu­men­ta­ti­ons­gang auf­weist, aber den­noch man­ches beim Namen nennt, was dem „typi­schen Onli­ner“ schwer ver­dau­lich sein dürf­te.  Zwei in die­sem Zusam­men­hang beson­ders har­te Bro­cken grei­fe ich heraus:

Soboc­zyn­ski ana­lo­gi­siert das Web2.0 und dabei ins­be­son­de­re Com­mu­ni­ty­platt­for­men wie z.B. Face­book mit einem abso­lu­tis­ti­schen Hof mit den dort übli­chen Umgangs­for­men, die pri­mär auf Reprä­sen­ta­ti­on und Offen­le­gung des eige­nen mate­ri­el­len und intel­lek­tu­el­len Sta­tus abziel­ten. Genau wie an einem sol­chen Hof der zurück­ge­zo­ge­ne Den­ker mit dem Wort „Blöd­heit“ und Nicht­ach­tung bedacht wur­de, gilt laut dem Autor für das Web2.0:

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